Panama als Isthmus zwischen den beiden Amerikas stellt in jeder Hinsicht ein besonderes Land dar. Die sprachliche Vielfalt dieses kleinen Landes und seine Sprachenpolitik bilden das Thema dieser Arbeit. Das Augenmerk liegt dabei auf Status, Prestige und kommunikativem Wert der indigenen Sprache der Kunas im Vergleich zum Englischen und den Sprachen der chinesischen Zuwanderer. Das Verhältnis des Staates zu den jeweiligen Sprachen und der Umgang damit, der sich auch im Umgang mit den Sprechern selbst reflektiert, sowie die Einstellungen der Sprecher zu ihrer eigenen und zu Fremdsprachen beeinflussen die Sprachenpolitik eines Staates wechselseitig. Aufgrund der verwobenen Geschichte im spanischsprachigen Panama mit den USA spielte das Englische immer schon eine wichtige Rolle, neben der es für indigene und Zuwanderersprachen oft schwierig und herausfordernd ist, sich in der staatlichen Sprachenpolitik einen Platz zu erkämpfen. Programme, wie z.B. die Educación Bilingüe Intercultural, werden nur zögerlich umgesetzt und ziehen sich aufgrund von fehlenden personellen und finanziellen Ressourcen über Jahrzehnte, wohingegen prestigeträchtige Sprachen wie das Englische rasch institutionell abgesichert werden. Panama als plurikultureller und multilingualer Staat mit einer offiziellen Sprache, dem Spanischen, einer Kreolsprache, sieben indigenen Sprachen und zahlreichen Einwanderersprachen bildet somit einen interessanten Untersuchungsgegenstand, zu dem diese Arbeit aus soziolinguistischer Sicht beitragen soll.