Die Koexistenz lokaler und europäischer Sprachen in mehrsprachigen afrikanischen Gemeinschaften ist recht faszinierend. Aus diesem Grund wurde die vorliegende Studie über Côte d'Ivoire durchgeführt, um die Sprachwahl der Bevölkerung und die Gründe für die unterschiedliche Sprachwahl zu untersuchen und die Wechselwirkungen zwischen Sprachgebrauchsmustern und der Sprachenpolitik des Landes zu analysieren. Die Daten wurden mit Hilfe eines Fragebogens erhoben und die Ergebnisse anhand des Markierungsmodells von Carol Myers-Scotton (1993, 1998) analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Französisch ausschließlich im formellen Bereich verwendet wird, während der Gebrauch der lokalen Sprachen im informellen Bereich von den verschiedenen Kommunikationsbereichen und den vorherrschenden Umständen abhängt. Die Arbeit zeigte auch, dass historische, politische, wirtschaftliche und sprachliche Faktoren bei der Wahl der verschiedenen Sprachen in der Bevölkerung eine wichtige Rolle spielen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die ivorische Sprachenpolitik den Gebrauch des Französischen stärker betont und ihm damit den Status einer dominanten Sprache verleiht.