Im 19. Jahrhundert befindet sich Korsika in einem Transkulturationsprozess, der die Veränderung der kulturellen und sprachlichen Bezugssysteme Korsikas impliziert. Aus soziolinguistischer Perspektive beleuchtet dieses Buch die konfliktreiche Sprachkontaktsituation zwischen Italienisch, Französisch und Korsisch. Die Analyse konzentriert sich auf den Anfang des schriftsprachlichen Ausbaus des Korsischen um die Wende zum 20. Jahrhundert. Anhand von Textmaterial der Jahre 1870-1922 werden die charakteristischen Tendenzen der 'Vorausbauphase' (Heinz Kloss) herausgearbeitet. Dabei erfolgt die Beurteilung sprachinterner und texttraditionsspezifischer Aspekte des Korsischen stets mit kritischem Blick auf das Italienische - die ehemalige Leitvarietät der korsischen Sprachgemeinschaft.