Was beeinflusst den Fremdspracherwerb? Bisher wurde die Antwort auf diese Frage meist im Lernenden oder im jeweiligen Lernkontext gesucht. Die Trennung zwischen externen und internen Einflussfaktoren muss jedoch aufgegeben werden, wenn man davon ausgeht, dass erstere erst internalisiert werden müssen, bevor sie wirksam werden können. Als Brücke zwischen beiden entwickelt die Autorin das Konzept des Sprachlernhabitus und bettet es in ein systemdynamisch-konstruktivistisches Modell des visuell-stimulierten Wortschatzerwerbs ein, dessen Erklärungskraft sie in einer methodisch aufwendigen empirischen Studie überprüft. Die Arbeit gibt einen Einblick in das komplexe Zusammenspiel von Kognition, Emotion, Motivation und sozialer Umwelt der Lernenden beim Fremdspracherwerb. Aus den Ergebnissen werden abschließend Empfehlungen für das institutionalisierte Fremdsprachenlehren abgeleitet.
«Die Lektüre dieser durchdachten und akribisch dargestellten Studie kann allen empfohlen werden, die sich für die Sprachlernprozesse interessieren und empirische Befunde zum Einfluss individueller sowie kontextueller Unterschiede beim Fremdsprachenerwerb suchen.» (Luiza Ciepielewska-Kaczmarek, Glottodidactica, 2012)