Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die komische Figur des Hanswurst und sein gezähmter Nachfahre Kasper sind allseits bekannte und beliebte Typen der deutschen Komödie, speziell der Hanswurstiaden oder des Kaspertheaters, auch in Form des Puppenspiels. Dabei übernehmen sie die Rolle des Narren, der das Publikum, ob groß oder klein, auf vielfältige Weise zum Lachen bringt. Neben seinem Kostüm, komischen Verhaltensweisen und teils illusionsbrechenden Eingriffen in das Theatergeschehen ist auch die Sprache von Hanswurst und ihm verwandter Gestalten Quelle von Komik und Garant für die Unterhaltung des breit gefächerten Publikums. Besonders im Zusammenhang mit der Zähmung des durchaus für seine Grobheiten und derben Späße bekannten Hanswurst, der fortan als "harmloserer" Kasper auftritt, gewinnt die Sprachkomik zusehends an Bedeutung.Die vorliegende Arbeit konzentriert sich genau auf diesen letztgenannten Aspekt, die Sprache der komischen Person also, und setzt sich die Analyse der typischsten Realisierungsformen der Sprachkomik des Kasper als gebändigtem Nachfahre des Hanswurst zum Ziel.Dabei handelt es sich nicht um eine linguistische Untersuchung, es sollen vielmehr anhand zahlreicher Beispiele aus Kasperlestücken verschiedener Autoren typische Muster der Sprachkomik herausgefiltert und ihre komische Wirkung und Funktion beschrieben werden, um so einen Beitrag zum Portrait dieses Typus zu leisten.Als theoretische Basis der Untersuchung sollen in einem ersten Schritt eine kurze Charaktersierung des "Protagonisten" der vorliegenden Arbeit vorgenommen und in einem zweiten Schritt ein Überblick über ausgewählte Ansätze zur Erfassung des Komischen gegeben werden. Es handelt sich dabei, wie sich zeigen wird, um einen überaus vielschichtigen Themenkomplex, der im Rahmen der vorliegenden Arbeit und für die Zwecke ihrer Untersuchung vorrangig im Hinblick auf die Sprachkomik ausgeführt werden soll.Im Anschluss daran soll das Hauptaugenmerk auf ausgewählte Varianten der Sprachkomik des Kasperle gerichtet werden, die anhand aussagekräftiger Beispiele belegt werden sollen. Dabei wird stets auf die Frage nach ihrer Wirkung auf das jeweilige Publikum eingegangen werden, wobei besonders die psychoanalytische Analyse des Witzes von Freud eine Rolle spielen wird. Wieso lachen Erwachsene über die Sprachkomik des Kasperle und wieso tun Kinder dies? Was verrät uns die Sprachkomik über unseren Narren? Steckt hinter manchen Versprechern eventuell mehr als ein Versehen?
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