Der prinzipielle Bedarf an sprach- und kommunikationsbezogenen Aus- und Weiterbildungsangeboten für Führungskräfte ist seit Jahrzehnten bestens dokumentiert und heute größer denn je. Was aktuell zur Diskussion steht, ist vor allem das Wie: Gibt es einen sprachlichen "Generalschlüssel" für die Vielfalt der beruflichen Kommunikationsanlässe, eine allgemeine Fachsprache? Oder sind die kommunikativen Formen integraler Bestandteil des jeweiligen fachlichen Handlungsfeldes und können daher am besten im Verbund mit den je spezifischen fachlichen Kompetenzen erworben werden? Weitere Problemkreise: Welchen Part übernehmen die einzelnen Sprachen im globalen Konzert fachlicher Kommunikation? Welche bildungs- und sprachenpolitischen Orientierungshilfen kann die Linguistik bieten? Welche Rolle spielen kulturräumlich geprägte Erwartungen als mögliche Quelle von Kommunikationsstörungen, welche Prophylaxe kann hier anvisiert werden? - Alles Fragen, die schon vor zwanzig Jahren bei der Gründung des Siegener Instituts für Sprachen im Beruf (SISIB) Pate gestanden haben, und die im Rahmen der jüngsten Umstrukturierung der europäischen Studienlandschaft überaus drängende Anliegen geworden sind.