Diese Arbeit gehört in den Bereich der angewandten Sprachnormenforschung. Sie beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, die Klassifizierung bestimmter strittiger Varianten als Nonstandard empirisch zu überprüfen. Ist das Pronominaladverb worum in der geschriebenen Standardvarietät durch um was ersetzbar? Soll man nur die Form gewinkt an Stelle von gewunken als «richtig» erzwingen? Oder hat sich «ein neuer Standard» etabliert? Der Autor dieser Studie geht von Ulrich Ammons Modell des sozialen Kräftefeldes einer Standardvarietät aus, das hier empirisch angewendet wird. Dabei wird der Standardbereich feiner differenziert, als es die traditionelle Dichotomie Standard/Nonstandard erlaubt. Die Ergebnisse liefern neue Daten für weitere Forschungen der Entwicklungstendenzen des gegenwärtigen Deutsch.
"Betrachtet man die Arbeit im Kontext der bereits vorhandenen Studien zu Norm und Variation im Deutschen, dann stellt sie eine wichtige Ergänzung dar. Erstmals wird der Versuch unternommen, anhand ausgewählter grammatischer Phänomene die Einschätzungen der an der Normensetzung beteiligten Instanzen gegenüberzustellen." (Christa Dürscheid, Slovo a slovesnost)