Diese Arbeit befaßt sich mit den Wechselwirkungen zwischen Sprachpolitik und gesellschaftlicher Alphabetisierung in Katalonien. Im Mittelpunkt steht eine Generation von Sprechern, die während der Francozeit auf Spanisch alphabetisiert wurden, jedoch das Schreiben auf Katalanisch erst im Zuge der Sprachpolitik der 1990er Jahre erlernten. Ziel der Untersuchung ist es, den Einfluß der mündlichen Kompetenz auf den Erwerb von Schreibkompetenz im Katalanischen herauszuarbeiten und an die komplexe soziolinguistische Situation in Katalonien rückzubinden. Das vorgestellte Modell der Kommunikativen Profile verbindet linguistische und soziolinguistische Analyse und ermöglicht, die vielfältigen Wandelprozesse in der Praxis der Zweisprachigkeit Kataloniens unter Berücksichtigung der Dimension von Mündlichkeit und Schriftlichkeit darzustellen.
«Die von Münch vorgelegte linguistische und soziolinguistische Analyse, die die praktischen Wandelprozesse der Zweisprachigkeit Kataloniens einbezieht, ist ein wertvoller, lesenswerter Beitrag, der sich in zukünftigen sprachpolitischen (integrierenden) Maßnahmen Kataloniens und Europas wiederfinden sollte.» (Jochen Strathmann, HISPANORAMA)