Wir wissen, dass Hörstörungen in der frühen Kindheit die Sprachentwicklung behindern. Aber ist die Sprache hörgeschädigter Kinder auch dann anders als die von Kindern ohne Hörstörung, wenn der Sprachentwicklungsfortschritt der Kinder vergleichbar ist? Und bauen sich im Spracherwerb die verschiedenen Teilbereiche der Sprache abhängig voneinander auf? Claudia Steinbrink stellt aktuelle Theorien des Grammatikerwerbs und Befunde zum Spracherwerb hörgeschädigter Kinder vor. Sie berichtet dann von einer eigenen Studie mit normalhörenden, hörgeräteversorgten und cochlea-implantierten Kindern, deren Sprache das Niveau von Mehrwortäußerungen erreicht hat. Die Autorin untersucht mittels der Analyse von Fehlern in der Kindersprache, wie sich Unterschiede im Hörvermögen auf die Produktion von Phonemen (bedeutungsunterscheidende Laute) und Flexionsmorphemen (grammatische Markierungen auf Wortebene) auswirken. Weiterhin beleuchtet sie, ob flexionsmorphologische Fehler in der Kindersprache einen phonologischen Ursprung haben. Das Buch richtet sich an Logopäden, (klinische) Linguisten, Hörgeschädigtenpädagogen, Pädaudiologen, sowie an Psychologen mit Interesse an Sprachentwicklungspsychologie.