Was "preußisch" ist - nicht als Passbestimmung, sondern als Charakterprägung - hier wird es klar. Was Vaterland dem Einzelnen bedeuten, was ein Mensch als Vorbild bewirken kann, hier wird es fesselnd dargestellt. Warum der Begriff "preußisch" auch nach dem Ende Preußens unsterblich ist, hier begreift man es. Auch dass der Autor seine Historie "Die Geschichte der armen Leute" nennt, bekommt seinen schönen Sinn. Seltsam, dass den Leser bei der Lektüre "Heimweh" befällt: nach den skurrilen, markanten Gestalten, nach dem einfachen Leben, nach dem bescheidenen Glück, in das das Ganze gebettet war. Das Buch strahlt eine große Wärme aus. "Sie sagen, ich sei ein verdammter Preuße?" fragt der Autor einmal im Buch und antwortet selbst: "Ja, beides stimmt. Preuße, und dazu verdammt."