Marktplatzangebote
10 Angebote ab € 0,25 €
  • Broschiertes Buch

Surfen ist kein Sport. Nicht für Duncan. Surfen ist Surfen. Mit seinem Hot-Tuna-Brett auf dem Dach seines Käfers und dem zweiten Album der Waterboys in den Ohren fährt Duncan der Welle seines Lebens entgegen. Später steigt auch Estelle mit ein, eine Frau wie die Supertubes vor der portugiesischen Küste. Duncans Füße auf dem Brett in der Brandung singen das Lied seines Vaters. Der kannte jeden Song aus "Porgy and Bess". Vor acht Jahren fiel er in einer Fabrik, die Pasteten herstellte, in den riesigen Fleischwolf. Duncans Mutter ließ den damals Elfjährigen bei seiner Tante zurück und reiste um…mehr

Produktbeschreibung
Surfen ist kein Sport. Nicht für Duncan. Surfen ist Surfen. Mit seinem Hot-Tuna-Brett auf dem Dach seines Käfers und dem zweiten Album der Waterboys in den Ohren fährt Duncan der Welle seines Lebens entgegen. Später steigt auch Estelle mit ein, eine Frau wie die Supertubes vor der portugiesischen Küste. Duncans Füße auf dem Brett in der Brandung singen das Lied seines Vaters. Der kannte jeden Song aus "Porgy and Bess". Vor acht Jahren fiel er in einer Fabrik, die Pasteten herstellte, in den riesigen Fleischwolf. Duncans Mutter ließ den damals Elfjährigen bei seiner Tante zurück und reiste um die Welt, versuchte ihrem Schmerz zu entfliehen. In Cornwall trifft Duncan seine Mutter wieder... Und er weiß, daß aus der Mitte des Atlantiks "seine" Welle auf ihn zurollt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.02.1995

Schöne neue Welt

In seinem Roman "Dash führ Zoe" stellt Robert Swindells eine beklemmende Zwei-Klassen-Gesellschaft vor - nicht in Südafrika, sondern bei uns in Europa. Die Wohlhabenden, "Subbies" genannt, wohnen in streng abgeschirmten Suburbs, die besitz- und arbeitslosen "Chippies" leben verwahrlost in der Altstadt "Chippyville" von Sozialhilfen und staatlich genehmigten Drogen. "Subbies" und "Chippies" können nur bei Strafe miteinander reden: wer sich dieser Ordnung widersetzt, wird verfolgt. Nun trifft es sich aber, daß Dash und Zoe bei ihrer ersten zufälligen Begegnung von der Liebe überwältigt werden und alles daransetzen, sich wiederzusehen. Dash ist Chippy, Zoe Subby - die Probleme der beiden sind vorauszusehen.

An dem uralten Romeo-und-Julia-Phänomen führt Robert Swindells den Klassenkampf ad absurdum: Liebende haben künstliche Schranken zwischen den Menschen schon immer überwunden, und Gott sei Dank beginncn auch andere Stadtbewohner, sich gegen die haßerfüllte Ideologie aufzulehnen.

Während Swindells die Sprache seiner beiden Protagonisten voneinander absetzt - Zoe drückt sich locker und gewandt aus, Dash redet einen (phonetisch wiedergegebenen) Outlaw-Jargon -, erzählt die niederländische Schriftstellerin Thea Dubelaar in solidem, dialogbetontem Realismus ebenfalls von einer Bedrohung der Zivilisation.

Eine Naturkatastrophe, die "Springflut", vertreibt die Menschen aus ihren Dörfern, die wenigen noch Ausharrenden werden von einer Bande schwarzer Engel heimgesucht. Gesetz und Recht sind außer Kraft gesetzt. Die vierzehn Jahre alte Mayke erlebt eine furchtbare Nacht und verliert ihre Freundin und Beschützerin, die zur Bande gehört und doch für Mayke ihr Leben aufs Spiel setzt. "Springflut" wird wie "Dash führ Zoe" beim Lesen mehr und mehr zum magischen Erlebnis einer aus den Fugen geratenen Welt, die nur durch Freundschaft und Güte gerettet werden kann.

ELLEN POMIKALKO.

Robert Swindells: "Dash führ Zoe". A. d. Engl. v. Hanns Schumacher. Alibaba Verlag, Frankfurt 1994. 192 S., brosch., 19,- DM. Ab 12 J.

Thea Dubelaar: "Springflut". A. d. Niederländischen v. Mirjam Pressler. Loewe Verlag, Bindlach 1994. 182 S., 24,80 DM. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr