Sprache kann springen wie die Welt: vor Freude, in den Abgrund oder auch so leicht wie dünnes Glas. Manchmal genügt das Stoßen oder Schieben eines Wortes, einer Silbe oder nur einer Letter, und der Sinnzusammenhang fällt klirrend und scheppernd in sich zusammen, um in unerwarteter Form neu aufzustehen. Gerade in einer Zeit der autonom lernenden maschinellen Sprachanwendung und der in einer hypermedialen Nacht des Internets durch schwindendes Bewusstsein unbeständig werdenden Syntax und splitternden Bedeutung hilft uns das dichterische Spiel, uns selbst besser zu verstehen. Nach dem ersten Lyrikband "Das Ding Dichtung" (2004) und der Werkauswahl "Panamahut der Steine" (2021) legt der Wuppertaler Performer und Improvisationsphonetiker Mitch Heinrich in "Sprung" neue Reflektüren, Anagramme und Haikus vor.
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