Gequälte Seele übt blutige Rache
„Spüre meinen Zorn“ von Georg Brun ist ein Thriller, der einen ab der ersten Seite in seinen Bann zieht – ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte!
Das Cover mit der auffallend großen gelben Schrift auf schwarzem Untergrund ist ein Eye-Catcher und
die feurig glühenden Pantheraugen assoziieren Aggression pur, passend zum Titel. Das Buch erschien…mehrGequälte Seele übt blutige Rache
„Spüre meinen Zorn“ von Georg Brun ist ein Thriller, der einen ab der ersten Seite in seinen Bann zieht – ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte!
Das Cover mit der auffallend großen gelben Schrift auf schwarzem Untergrund ist ein Eye-Catcher und die feurig glühenden Pantheraugen assoziieren Aggression pur, passend zum Titel. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt in München im Frühjahr 2020, also zu Beginn der Pandemie, mitten im Lockdown. Gut dosiert sind diverse Corona-Maßnahmen erwähnt, ohne diese zu bewerten oder zu diskutieren. Das Zeitbild wirkt somit realistisch und authentisch. Die Kapitel haben eine angenehmen Länge, verfügen über keine Zeit- oder Ortsangaben. Dadurch ist nicht ohne Weiteres nachvollziehbar, über welchen Zeitraum sich die Ermittlungen erstrecken. Der Schreibstil ist flüssig, facettenreich von grausam und brutal bis humorvoll und romantisch.
Der Spannungsbogen hält sich durchgehend auf hohem Niveau. Vor allem die Perspektivenwechsel zwischen den Gedanken und Aktionen der Täterin und den polizeilichen Ermittlungen bzw. den Recherchen von Nathan Weiß, gestalten den Handlungsablauf tempo- und abwechslungsreich. Als Leser hat man stets einen Wissensvorsprung, ahnt das herannahende Verhängnis, und verfolgt fieberhaft den Wettlauf gegen die Zeit, die diversen Irrwege der Ermittler, bis es diesen schlussendlich nach überraschenden Wendungen gelingt, die Täterin zu finden und den Fall abzuschließen.
Was die Beschreibung der Protagonisten anbelangt, bietet der Roman ein vielseitiges Menü an: von einer zornerfüllten Serientäterin und sexhungrigen Opfern über verschiedenste Charaktere bei der Polizei bis zum sehr sympathisch dargestellten Nathan Weiß, der sich von Kapitel zu Kapitel immer mehr zur zentralen Figur entwickelt. Die Personen wirken lebendig, zeigen Stärken und Schwächen und Emotionen, Ängste ebenso wie Verliebtheit. Sehr eindrucksvoll gewinnt man Einblick in die von traumatischen Erlebnissen geprägte, gestörte Psyche der Täterin, kann ihren Zorn nachvollziehen, fast verstehen. Obwohl der Schwerpunkt generell auf der Mördersuche liegt, so bleibt dennoch Raum für kurze Abstecher ins Privatleben der Protagonisten und deren romantische Beziehungen. Letztere bieten einen angenehmen Kontrast zu den grausamen Szenen. Im Zusammenhang mit einigen Nebenfiguren werden auch die Vorurteile gegenüber Randgruppen thematisiert.
Mit „Spüre meinen Zorn“ ist Georg Brun ein äußerst spannender Auftakt zu einer neuen Serie gelungen, mit einprägsamen sympathischen Protagonisten. Es waren fesselnde Lesestunden. Ich freue mich auf weitere Fälle mit Nathan Weiß!
Eine unbedingte Leseempfehlung!