Wolfgang Kerns freies Künstlertum, entwickelt aus einem überaus feinen Gespür für das Graphische und Kalligraphische, bezieht seine unverwechselbare Position aus dem Bewusstsein einer Dichotomie von Graphik und Malerei, von Linie und Farbe, von Spur und Licht, die seinem Werk einen unverkennbaren Doppelcharakter verleiht: Dieses bietet sich als Zeichnung mit malerischen Akzenten an und ist zugleich Malerei mit zeichnerischer Artikulation. Die im Kleihues-Bau präsentierten Arbeiten auf Papier, die Wand- und Raumobjekte gehören zu dem Stärksten, was der Künstler in jüngster Zeit geschaffen hat. Allesamt fernöstliche Anklänge verratend, eint sie ein unerwarteter Zusammenklang und Synkretismus von Linie und Farbe: Der zeichnerische Strich, vibrierend und voller Eigenleben, wird zum sinnlichen Erlebnis gegenüber einer Farbe, deren mal zart destillierte Helle, mal kleisterhaft-opake Tapetenkonsistenz, es in reiner Abstraktion auf die spirituelle Erfahrung eines mit Licht gezeichneten Bildraumes absieht. Frei von allen Bindungen ans Figürliche, offenbaren Wolfgang Kerns Arbeiten einen spontanen, aus der Empfindung des Moments geborenen und zugleich sehr kontrollierten Umgang mit Linie und Farbfläche. Dort, wo letztere dramatisierend und akzentuierend in abgebrochenen Pinselstrichen auf Kontraste setzt, gelingt Kern die deklarierte Hommage an den Schweizer Hans Falk, dessen „Woodstock-Tapeten“ er seine eigenen „WandZeichen“ entgegensetzt.
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