Es geht um die Frage, welche Aneignungsprozesse der deutschen Sprache sich bei Geflüchteten im jungen Erwachsenenalter rekonstruieren lassen. Der Beantwortung liegt eine soziokulturelle Auffassung von Sprachaneignung zugrunde, die den Lebens- und Lernkontext als konstitutiv für den Spracherwerb erachtet. Datengrundlage sind biografisch-narrative Interviews mit Geflüchteten an Berufsschulen, die narrationsanalytisch ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aneignung des Deutschen eng mit weiteren biografischen Entwicklungen verknüpft ist, wie dem Zugang zu beruflicher Bildung. Zudem wird deutlich, dass ein Leben vor dem Hintergrund von Flucht und Asyl Auswirkungen auf die Zweitsprachbiografie hat. Aus den Forschungserkenntnissen lassen sich Ansätze zur Unterstützung von Sprachaneignungsprozessen bei Geflüchteten in der beruflichen Bildung und darüber hinaus ableiten.
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