Unter dem Sammelbegriff "Konstruktivismus" finden seit geraumer Zeit Theorieansätze in den Natur- Geistes- und Sozialwissenschaften verstärkt Beachtung, die von dem Credo ausgehen: "Alles was gesagt wird, wird von einem Beobachter gesagt." Damit wird die tradierte Vorstellung zurückgewiesen, dass Erkenntnisakte die externe Realität widerspiegeln und es einen archimedischen Punkt gibt, von dem aus die Welt gedanklich erfasst werden kann. Die Politikwissenschaft tut sich schwer, diesen Epochenumbruch in seiner Tragweite für das Verständnis des politischen Universums zu explizieren. Dieser Band dient einer ersten Sichtung des Spektrums von sozialwissenschaftlichen Forschungsansätzen, die sich das Label "Konstruktivismus" zuschreiben oder denen es zugeschrieben wird, und die politiktheoretischer Natur sind bzw. sich für politiktheoretische Analysen fruchtbar machen lassen.
"... Die Vielfalt der Theoretiker ist eine Stärke des Bandes, der damit die verschiedensten konstruktivistischen Lesarten zusammenführt und die Relevanz konstruktivistischer Beiträge in der Politischen Theorie verdeutlicht ..." (Dr. phil. Isabelle-Christine Panreck, in: Soziologische Revue, Jg. 40, Heft 3, 2017)