Nach der Niederlage der evangelischen Stände am Weißen Berg 1620 wurde das Land weitgehend wieder katholisch. Der anhaltenden Wirkung der Kralitzer Bibel, vor allem bei einfachen Lesern, sollte mit einer neuen katholischen Übersetzung begegnet werden. Diese Übersetzung gab Erzbischof Matthias Sobek von Bilenberk (1618-1675) bald nach seinem Amtsantritt (1668) bei den Prager Jesuiten Georg Konstanc (1607-1673) und Matthias Wenzel Steyer (1630-1692) in Auftrag. An der Übersetzung des Alten Testamentes arbeitete mit Steyer der Jesuit Johann Barner (1643-1708). Übersetzt wurde nach der Vulgata. Für die tschechische Fassung wurde daneben die letzte anerkannte katholische tschechische Übersetzung, Venedig 1506 herangezogen, so dass sie "nicht als eine neue, sondern eher als alte, nämlich aus alten schon gedruckten oder handschriftlichen Bibeln ausgelesen" gelten wollte (Barner). Nicht selten wurde aber auch die Kralitzer Bibel Bibel zu Rate gezogen. Die St. Wenzels Bibel wurde der maßgebliche katholische Bibeltext bis ins 19. Jahrhundert hinein. Mit Kommentaren von Jirí Bíly, Milan Kopecky, Josef Vintr, Hedvika Kucharová, Pavel R. Pokorný.