Die vorliegende Arbeit versucht, die Schriften Louis Althussers in die bildungsgeschichtlichen Bedingungen der Entstehung der sogenannten "Reproduktionstheorien" einzuordnen. Indem über diese Kontextualisierung hinausgegangen wird, geht es darum, den Begriff der Bildung zu erweitern und ihn als die Prozesse der Wissensproduktion zu verstehen, die Teil der menschlichen Formung sind. Auf dieser Reise ist es wichtig, den Diskurs von Louis Althusser in der marxistischen Tradition zu verorten, um festzustellen, ob er in einer epistemischen oder ontologischen Haltung an den Prozessen der Wissensproduktion teilnimmt. Die Autoren der marxistischen Tradition sind anwesend, aber die Schriften Louis Althussers werden als Hauptquelle einer kritischen Untersuchung auferlegt, die darauf abzielt, den Staat, die Politik und insbesondere das Verständnis von Bildung in Beziehung zu setzen. Obwohl das Hauptziel dieser Arbeit nicht der Vergleich zwischen Althusser und Marx ist, schmälert dies nicht die Bedeutung der Textquellen des deutschen Philosophen und seiner Leser. Dieser Text soll nicht die durch die Lektüre von Louis Althusser aufgeworfenen Fragen zu erzieherischen Aspekten erschöpfen, sondern die Rezeption der Schriften dieses Philosophen in Brasilien erweitern.