Horkheimer und Adorno haben zum Verständnis der kapitalistischen Gesellschaft im 20.Jahrhundert einen wesentlichen und unvergleichlichen Beitrag geleistet. Die philosophische Matrix ist ein interdisziplinärer Ansatz, der ökonomische, psychologische und kulturtheoretische Untersuchungen aufeinander bezieht. Eine politische Theorie im eigentlichen Sinne blieb freilich ungeschrieben. Zu ihr gibt es nur Ansätze in unterschiedlichsten Kontexten, die in diesem Band dargestellt werden: sozialpsychologische (autoritärer Charakter, kollektiver Narzissmus), herrschaftstheoretische (Rackettheorie, verwaltete Welt) und im engeren Sinn staatstheoretische (autoritärer Staat, Staatskapitalismus). Weitere Themen sind die Liberalismuskritik, der politische Negativismus und das Verhältnis zum Marxismus. Obwohl die Autoren Probleme im politischen Denken Horkheimers und Adornos nicht verschweigen, machen sie doch zugleich sein Potential zur Erkenntnis einer Wirklichkeit deutlich, die Kritik nach wievor verdient.Mit Beiträgen von:Hendrik Wallat, Gunzelin Schmid Noerr, Joachim Hirsch, Ulrich Ruschig, Kai Lindemann, Raban Witt, Hans-Ernst Schiller, Hans-Georg Bensch, Marc Schraven und Per Jepsen.