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Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 1, Universität Wien (Institut für Politikwissenschaft), 33 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit behandelt die Stellung der islamistischen Bewegungen Al-Adl wa-l-Ihsâne (Gerechtigkeit und Spiritualität) und des PJD (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung). Die dieser Arbeit zu Grunde liegende These ist folgende: In jedem Land dient die politische Klasse der Organisation der Beziehung zwischen Staat und Religion. Europas politische…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 1, Universität Wien (Institut für Politikwissenschaft), 33 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit behandelt die Stellung der islamistischen Bewegungen Al-Adl wa-l-Ihsâne (Gerechtigkeit und Spiritualität) und des PJD (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung). Die dieser Arbeit zu Grunde liegende These ist folgende: In jedem Land dient die politische Klasse der Organisation der Beziehung zwischen Staat und Religion. Europas politische Klasse hat sich durch die Aufklärung verändert, jedoch bleiben religiöse Werte in den konservativen Parteien wichtig, wie etwa in Österreich in der christlich-sozialen ÖVP. In arabischen Ländern übernehmen gemäßigte Islamisten die Rolle der christlich-sozialen Parteien Europas, sofern man diesen Vergleich zulässt. Die Islamisten tragen dazu bei, die Beziehung Staat-Religion neu zu definieren, unter Wahrung der Rechte der Frauen, die einen starken Anteil etwa des PJDs ausmachen. Im Machtkampf zwischen König und seinem Makhzen auf der einen Seite sowie demokratischen Institutionen wie dem Parlament sowie der marokkanischen Zivilgesellschaft auf der anderen Seite scheint ein Mittelweg gefunden zu werden. Langsam beginnt der Beherrscher der Gläubigen seine religiöse Autorität mit den demokratischen Institutionen zu teilen, nachdem seine Reform des Moudawwanas ein politischer Alleingang gegen die radikalere Seite der Islamisten war. Die Vorgeschichte bildete die von der sozialistischen Regierung Youssoufis geplante Reform des Familienrechts, gegen welche die Islamisten fast eine Million Personen in Casablanca mobilisierten, während die Befürworter nur 200 000 in Rabat versammelten.
Gemäß Mohamed Darif ist der politische Islam in Marokko, dem Al-Adl und der PJD angehören, strikt zu trennen von der Salafiyya Jihâdiyya. Letztere sei eine terroristische und gewalttätige Strömung, die große Unterschiede zum politischen Islam aufweise. Diese seien ideologisch und strukturell. So akzeptieren Organisationen des politischen Islams das Konzept der Demokratie und der Partizipation. Auch Al-Adl tut dies, obwohl die Bewegung das politische System in der aktuellen Form ablehnt. Weiters verzichten diese Organisationen auf Gewalt zur Erreichung ihrer Ziele, die Salafiyya Jihâdiyya nicht. Diese sieht Gewalt als nötiges und probates Mittel zum Zweck, und dieser ist die Zerschlagung des Regimes. Einige Forscher sehen die Salafiyya Jihâdiyya nur als extremistischere Ausprägung des politischen Islam, ich teile diese Ansicht nicht, sondern schließe mich der Argumentation Mohamed Darifs an.
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