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Kurz nach dem jeweiligen Systemwechsel wurden im »Dritten Reich« und der DDR neue Juristenideale proklamiert: zunächst war der »Soldat« Hitlers und später waren sozialistische Staatsfunktionäre gefordert. Unterschiedlich detaillierte, aber ganzheitliche Ansätze sollten die vermeintlich noch »unabhängigen« Richter der Staatsmacht unterordnen und sich die Juristenausbildung dem Kampf gegen eine unpolitische, formalistische Denkweise widmen. Den Ausbildungsstätten und den Rechtslehrern oblag die weltanschauliche Erziehung. Im deutlichen Kontrast dazu wurde weder in der Weimarer Republik noch in…mehr

Produktbeschreibung
Kurz nach dem jeweiligen Systemwechsel wurden im »Dritten Reich« und der DDR neue Juristenideale proklamiert: zunächst war der »Soldat« Hitlers und später waren sozialistische Staatsfunktionäre gefordert. Unterschiedlich detaillierte, aber ganzheitliche Ansätze sollten die vermeintlich noch »unabhängigen« Richter der Staatsmacht unterordnen und sich die Juristenausbildung dem Kampf gegen eine unpolitische, formalistische Denkweise widmen. Den Ausbildungsstätten und den Rechtslehrern oblag die weltanschauliche Erziehung. Im deutlichen Kontrast dazu wurde weder in der Weimarer Republik noch in der jungen Bundesrepublik die Rolle künftiger Juristen als mögliche Garanten von Freiheit und freiheitlicher Verfassung in den Blick genommen. An der Juristenausbildung und ihren Reformdebatten zog der jeweilige Umbruch geradezu spurlos vorüber, obwohl eine reaktionäre Weimarer Richterschaft oder die unmittelbare Erfahrung des Nationalsozialismus zu einer vertieften Debatte Anlass gegeben hatten.
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Autorenporträt
Tobias Nasr studierte von 2011 bis 2016 Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität zu Göttingen. Nach dem Studium promovierte er am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insb. Kirchenrecht und Staatskirchenrecht, bei Prof. Dr. Hans Michael Heinig in Göttingen, wo er auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Co-Koordinator des Göttinger Examenskurses tätig war. 2019 begann er das Referendariat im Bezirk des Oberlandesgerichts Braunschweig. Dabei absolvierte er Stationen im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, in einer Hamburger Wirtschaftskanzlei im Bereich Gesellschaftsrecht und in der Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig.