"Der Palast litt aber damals unter einer solchen Armut, daß dort keine einzige Schüssel und kein Trinkbecher aus Gold oder Silber war, sondern einiges war aus Zinn und der Rest aus Keramik und Ton" (Nikephoros Gregoras, Historia Rhomaïke, Kap. XV, 3-4).
Kochen, Transport und Aufbewahren von Nahrung, das Essen und Trinken sind primäre Verrichtungen des alltäglichen Lebens. Nicht erst seit Nikephoros im 14. Jahrhundert, sondern sicher zu allen Zeiten gebrauchten die Menschen überwiegend Keramik für die Bevorratung, Speisenzubereitung und den Verzehr. Die Keramik repräsentiert daher wie keine andere Fundgruppe die Alltagskultur, die größtenteils aus anderen Quellen nicht beleuchtet werden kann. Ton ist ein günstiger Werkstoff, mit dem Töpfer und Töpferinnen sowohl funktionale Vorratsgefäße und Kochtöpfe, einfache Teller und Schüsseln als auch arbeitsaufwendige, feine und qualitätvolle Tischgeschirre anfertigten.
Jede Töpferei hat eine charakteristische Zusammensetzung des Rohstoffes Ton und bildet je nach vorherrschender Mode Gefäßformen, überzieht die Oberflächen auf verschiedenste Weise mit anders zusammengestellter Engobe und Glasur mit differierenden Farben. Die Verzierungsformen und Dekorationsmotive sind bei jeder Werkstätte individuell gestaltet, auch wenn sich bei allen Stücken ein gewisser Zeitgeschmack ablesen lässt. Diese spezifischen Eigenheiten helfen, Gefäße einer Zeitstufe und einer Manufaktur zuzuweisen. Darüber hinaus sind sie Indikator für die vorherrschenden Tischsitten und das soziale Umfeld der Besitzer. Die Ziermotive auf der Keramik repräsentieren mit ihrem überwiegend volkstümlichen Charakter das Kunsthandwerk der breiten Bevölkerung und nicht die erlesene Kunst der Aristokratie. Sie stehen so für das ästhetische Empfinden der breiten Masse und spiegeln damit den Geschmack der Bevölkerung wider.
Die über 1300 Gefäße und Gefäßfragmente des Berliner Museums bilden eine außergewöhnliche Bandbreite der Keramik der byzantinischen Zeit und geben zudem einen Ausblick auf die von byzantinischer Töpfertradition geprägte Produktion der osmanischen Zeit und der Nachbarkulturen. Dieser Katalog bietet daher einen idealen Einblick in die Handwerkskunst des östlichen Mittelmeergebietes und ist mit seiner Fülle an unterschiedlichen Gefäßen und Informationen ein Nachschlagewerk für die Archäologie und die Kunstgeschichte.
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Kochen, Transport und Aufbewahren von Nahrung, das Essen und Trinken sind primäre Verrichtungen des alltäglichen Lebens. Nicht erst seit Nikephoros im 14. Jahrhundert, sondern sicher zu allen Zeiten gebrauchten die Menschen überwiegend Keramik für die Bevorratung, Speisenzubereitung und den Verzehr. Die Keramik repräsentiert daher wie keine andere Fundgruppe die Alltagskultur, die größtenteils aus anderen Quellen nicht beleuchtet werden kann. Ton ist ein günstiger Werkstoff, mit dem Töpfer und Töpferinnen sowohl funktionale Vorratsgefäße und Kochtöpfe, einfache Teller und Schüsseln als auch arbeitsaufwendige, feine und qualitätvolle Tischgeschirre anfertigten.
Jede Töpferei hat eine charakteristische Zusammensetzung des Rohstoffes Ton und bildet je nach vorherrschender Mode Gefäßformen, überzieht die Oberflächen auf verschiedenste Weise mit anders zusammengestellter Engobe und Glasur mit differierenden Farben. Die Verzierungsformen und Dekorationsmotive sind bei jeder Werkstätte individuell gestaltet, auch wenn sich bei allen Stücken ein gewisser Zeitgeschmack ablesen lässt. Diese spezifischen Eigenheiten helfen, Gefäße einer Zeitstufe und einer Manufaktur zuzuweisen. Darüber hinaus sind sie Indikator für die vorherrschenden Tischsitten und das soziale Umfeld der Besitzer. Die Ziermotive auf der Keramik repräsentieren mit ihrem überwiegend volkstümlichen Charakter das Kunsthandwerk der breiten Bevölkerung und nicht die erlesene Kunst der Aristokratie. Sie stehen so für das ästhetische Empfinden der breiten Masse und spiegeln damit den Geschmack der Bevölkerung wider.
Die über 1300 Gefäße und Gefäßfragmente des Berliner Museums bilden eine außergewöhnliche Bandbreite der Keramik der byzantinischen Zeit und geben zudem einen Ausblick auf die von byzantinischer Töpfertradition geprägte Produktion der osmanischen Zeit und der Nachbarkulturen. Dieser Katalog bietet daher einen idealen Einblick in die Handwerkskunst des östlichen Mittelmeergebietes und ist mit seiner Fülle an unterschiedlichen Gefäßen und Informationen ein Nachschlagewerk für die Archäologie und die Kunstgeschichte.
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