Die Regionalpolitik der EG wurde im Zuge der sukzessiven Erweiterungen der Gemeinschaft sowie der Vertiefung des Integrationsprozesses kontinuierlich ausgeweitet, reformiert und in ein umfassendes strukturpolitisches Instrumentarium transformiert. In der Studie wird einerseits der Entscheidungsprozeß um die Konstitution und Transformation dieser Politik auf EG-Niveau untersucht; andererseits wird die Implementation dieser Politik über die staatlichen Instanzen der Mitgliedstaaten - am Beispiel Italiens - analysiert. Im Zentrum des Interesses steht die Interaktion zwischen europäischem, nationalem und regionalem Staat um die Ausformulierung, Umsetzung, Ausführung und Evaluierung der europäischen Förderstrategie. Auf der Grundlage der empirischen Ergebnisse werden mehrere theoretische Schlußfolgerungen gezogen: Im Rahmen des EG-Systems bilden sich über spezifische Mechanismen der Politikimplementation gänzlich neuartige Formen der staatlichen Regulierung ökonomischer Entwicklungsprozesse heraus. Die Beziehungen zwischen den einzelnen Ebenen und Akteuren im Implementationsprozeß werden über a-hierarchische Formen der Interessenvermittlung und Konsensfindung strukturiert. Der europäische Integrationsprozeß in seiner Gesamtheit führt zur Herausbildung und Differenzierung eines neuen, vielfältig fraktionierten und fragmentierten Systems staatlicher Macht.