In den siebziger Jahren brachte die Staatssicherheit die größte medizinische Einrichtung der DDR, die Charité, zunehmend unter ihre Kontrolle. Dabei konnte sie sich nicht nur auf die Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) und die Partei stützen, sondern ebenso auf die Leitungsebene von Charité und Humboldt-Universität, die Volkspolizei und das Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen. An der Charité entstand eine geheimpolizeiliche Parallelwelt. Das erschließt ein exemplarischer Einzelfall: der IM "Harald Schmidt". Als junger Funktionär der FDJ wurde Helmut Weidmann Inoffizieller Mitarbeiter. Denunziation und Verrat eröffneten ihm eine Stasikarriere an der Charité. Doch neben Überwachung und Bespitzelung, Misstrauen und zerstörten sozialen Beziehungen gab es an dem Klinikum auch Anstand, Eigensinn und zivilen Ungehorsam und damit Grenzen der Macht der Stasi.
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