Das Ministerium für Staatssicherheit und seine mehr als 250000 hauptamtlichen und inoffiziellen Mitarbeiter verfolgten vor allem ein Ziel: die Ausschaltung des politischen Gegners. Folgerichtig geriet auch der Deutsche Caritasverband in das Visier der Staatssicherheit. Die Studie blickt auf das daraus erwachsene Spannungsverhältnis und seine Veränderungen im Verlauf der 40jährigen SED-Herrschaft: auf Polizeiaktionen gegen Kinderheime, Verhaftungen von Caritas-Mitarbeitern wie auch auf den humanitären Einsatz im Rahmen des Häftlingsfreikaufs oder der Familienzusammenführung.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
In diesem parallel zu einem Aufsatzband mit Erinnerungen, Berichten und Forschungen zum Verhältnis zwischen Caritas und DDR erschienenen Ergänzungsband hat Herausgeber Christoph Kösters - Rezensentin Ulrike Koltermann zufolge - die besonderen Beziehungen zwischen Staatssicherheit und Caritas untersucht. 183 hochrangige Caritas-Mitarbeiter seien auf ihre Kontakte zur Stasi überprüft worden, wobei zwei Drittel von ihnen in den Stasi-Akten gar nicht aufgetaucht seien. Kösters schließe daraus, dass es der Stasi nicht gelungen sei, "entscheidend in die Elite der Caritas einzudringen". Denn langjährige Kontakte habe der Autor nur auf der niederen Ebene nachweisen können. Der Autor beleuchtet der Rezensentin zufolge auch die Rolle der Caritas beim Umgang der DDR mit politischen Häftlingen und gefassten Republikflüchtlingen, für deren Begnadigung bzw. Ausreise sie sich in mehreren Fällen eingesetzt habe.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH