Was tun Archivar*innen eigentlich? Wozu gibt es Archive überhaupt? Was ist gemeint, wenn es heißt, man wandele dort Verwaltungsunterlagen in historische Überlieferung um? Nicht abstrakt, sondern am Beispiel des Archivs der Stadt Mülheim an der Ruhr, das zu Beginn des Jahres 1972 seine Arbeit aufnahm und somit 2022 auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblicken kann, sollen diese Fragen beantwortet werden. Zugleich wird aber auch die bis in das frühe Mittelalter zurückreichende Geschichte von Siedlung und Stadt Mülheim an der Ruhr dargestellt. Aus kleinen institutionellen Anfängen erwachsen, hat sich das Stadtarchiv in einem halben Jahrhundert zu einem historischen Zentrum fortentwickelt, das an seinem Standort im Haus der Stadtgeschichte an der Von-Graefe-Straße Vorträge und Präsentationen organisiert, gemeinsam mit Mülheimer Vereinen das Historische Museum im Schloß Broich und das Museum im Tersteegenhaus betreibt und in Zusammenarbeit mit vielen Interessierten die kommunale Geschichts- und Erinnerungskultur in Mülheim an der Ruhr lebendig macht.