Tel Aviv: Eine Frau wird ermordet aufgefunden. Sie war Mitarbeiterin einer NGO, die sich um afrikanische Flüchtlinge kümmert. Kurz darauf scheint der Fall schon gelöst - der Eritreer Gabriel meldet sich bei der Polizei und gesteht den Mord. Doch die Ermittlerin Anat Nachmias hat Zweifel an seiner Schuld. Sie wendet sich an den Leiter der NGO und bittet ihn um Hilfe. So taucht sie in die Schattenwelt der Flüchtlinge und illegalen Einwanderer Israels ein und muss sich dem ungeheuren Elend dieser Menschen stellen. Anat findet schließlich heraus, dass Gabriel Geld für sein Geständnis erhalten hat. Er wollte seine Schwester aus den Fängen von Schleppern befreien. Drahtzieher in dieser Sache scheint die Mafia zu sein. Doch die Spuren führen noch weiter - bis in die Reihen von Polizei und Justiz ...
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buecher-magazin.deIn Israel gäbe es eben keine Serienkiller, schrieb er einmal für "The Times of Israel". Auch hätten die israelischen Cops einen miesen Ruf, sodass man sie sich nicht in einem Thriller vorstellen könne. Und während US-Amerikaner ihre Helden (oder Schurken) von der Ostküste an die Westküste schickten, um sich eine neue Identität aufzubauen, würde man in seinem kleinen Land selbst ganz im Süden am Roten Meer sofort enttarnt werden. Nicht von Polizisten, sondern von den Nachbarn im dritten Stock. Der angenehm ironische Liad Shoham, ausgebildet an der Hebräischen Universität Jerusalem und der London School of Economics, schreibt trotzdem crime fiction. Auch sein zweiter international übersetzter Thriller spielt in Tel Aviv, diesmal unter den zahlreichen afrikanischen Flüchtlingen dort. Ermordet wird die Mitarbeiterin einer NGO für Flüchtlingshilfe. Aus der Perspektive des jungen Eritreers Gabriel nähert sich der Text dann den Refugees, ihren alten und neuen Problemen in der alten und der feindseligen neuen Heimat. Gabriel hat bei der Flucht seine Schwester an brutale Kidnapper verloren. Autor Shoham recherchierte vor Ort in Tel Avivs Levinsky Park, wo viele Flüchtlinge hausen. Jedes Buchprojekt beginne er mit einer Investigation, sagt der 43-jährige Wirtschaftsanwalt.
© BÜCHERmagazin, Jutta Vahrson (jv)
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