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Der umfassende Band präsentiert den denkmalgeschützten Baubestand der Stadt Hanau mitsamt seiner Ortsteile Großauheim (mit Wolfgang), Großsteinheim, Kesselstadt (mit Wilhelmsbad), Kleinauheim, Kleinsteinheim und Mittelbuchen. Wohn- und Verwaltungsgebäude der Wiederaufbauzeit nach 1945 bestimmen heute das architektonische Gesicht der Innenstadt. Darüber hinaus erlangten aber auch Bauten der Industrie und Technik sowie Wohnbauten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts Denkmalstatus. Besonders gewürdigt werden die wenigen erhaltenen Bauten des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Hanau.

Produktbeschreibung
Der umfassende Band präsentiert den denkmalgeschützten Baubestand der Stadt Hanau mitsamt seiner Ortsteile Großauheim (mit Wolfgang), Großsteinheim, Kesselstadt (mit Wilhelmsbad), Kleinauheim, Kleinsteinheim und Mittelbuchen. Wohn- und Verwaltungsgebäude der Wiederaufbauzeit nach 1945 bestimmen heute das architektonische Gesicht der Innenstadt. Darüber hinaus erlangten aber auch Bauten der Industrie und Technik sowie Wohnbauten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts Denkmalstatus. Besonders gewürdigt werden die wenigen erhaltenen Bauten des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Hanau.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.07.2006

Vielfalt an erhaltenswerter Bausubstanz
Topographie für Hanau erschienen / Eröffnung der Tage der hessischen Denkmalpflege

300 Fachbesucher informieren sich über Baudenkmäler in Hanau, von denen es trotz der Kriegsschäden noch viele gibt.

lu. HANAU. Hanau zählt zu den hessischen Städten, die im Bombenkrieg am stärksten gelitten haben. Fast die gesamte Innenstadt, aber auch etliche Außenbezirke fielen im März 1945 dem Bombardement der Alliierten zum Opfer. Dazu zählte auch die niederländisch-wallonische Doppelkirche, deren Ruine, äußerlich weiterhin als solche zu erkennen, zu einem Begegnungszentrum ausgestaltet wurde. Für diesen "bewußten Umgang mit Geschichtszeugnissen und den Erhalt eines Kulturdenkmals" wurden die Kathinka-Platzhoff-Stiftung sowie die Architekten Benita von Perbandt und Wilhelm Zuschlag 1988 mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis ausgezeichnet. Gestern nun wurden in der niederländisch-wallonischen Kirche in der Hanauer Innenstadt die 32. "Tage der hessischen Denkmalpflege" eröffnet. Sie sind der Baudenkmalpflege in Hanau und seiner Umgebung gewidmet. Auf dem zweitägigen Programm der rund 300 Fachbesucher stehen Exkursionen sowie Fachvorträge, deren Themenspanne von der Zeit des Wiederaufbaus bis hin zur "Route der Industriekultur" reicht.

Als überraschend bezeichnete Gerd Weiß, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege in Hessen, die Fülle qualitätvoller Bausubstanz in Hanau, die sich trotz der gewaltigen Kriegszerstörungen erhalten habe. Die Vielfalt der Baudenkmale zeigt der gestern erstmals präsentierte Band "Stadt Hanau" der Reihe "Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland - Kulturdenkmäler in Hessen". Im Auftrag des hessischen Landesamts hat Autorin Carolin Krumm im Lauf von rund zwei Jahren die Baudenkmale in Hanau nicht nur flächendeckend inventarisiert, sondern auch anschaulich beschrieben und in ihrer baugeschichtlichen Bedeutung dargestellt. Zahlreiche Fotografien geben eine Vorstellung davon, was es in Hanau baulich zu bewahren gilt. Entstanden ist ein mehr als 600 Seiten starker Foliant, der vierunddreißigste der hessischen Denkmaltopographien. Derzeit ist gut die Hälfte der Fläche Hessens in Denkmaltopographien dargestellt. In diesem Jahr sollen noch die Bände für Offenbach, Limburg, Lauterbach und möglicherweise für den Landkreis Fulda erscheinen. Weiß rechnet mit insgesamt 65 Bänden, bis ganz Hessen erfaßt ist. Er hofft, daß sein Haus die Reihe bis zu seiner Pensionierung in etwa acht Jahren komplettiert haben wird.

Hilfreich ist es nach seinen Worten für die jeweiligen Autoren stets, wenn die Kommunen das Projekt unterstützen. In Hanau habe sich die Zusammenarbeit hervorragend gestaltet. Die Geschichtsvereine, die untere Denkmalbehörde, das Stadtarchiv, die Bildstelle, die Besitzer der Denkmale und viele andere Stellen hätten sehr zum schnellen Gelingen beigetragen. Auch die Stadt Hanau habe mit der Finanzierung des Werkvertrags der Autorin einen Großteil beigesteuert. Staatssekretär Joachim-Felix Leonhard nutzte als Vertreter des Kultusministeriums die Eröffnungsfeierlichkeiten, um auf die Bedeutung des Denkmalschutzes in Hessen hinzuweisen. Die Denkmalpflege habe in Deutschland und in Hessen in den vergangenen Jahrzehnten einen großen Aufschwung erlebt. In dem Bewußtsein, das kulturelle Erbe zu bewahren, engagierten sich in Hessen mehr als 100 000 Bürger in mehr als 700 Vereinen sowohl für die archäologische als auch für die Bau- und Kunstdenkmalpflege. Seit Jahren seien die öffentlichen Kassen kaum noch in der Lage, sich im notwendigen Umfang der Denkmalpflege zu widmen. Deshalb komme dem privaten Engagement der Bürgerschaft besondere Bedeutung zu.

Der nun vorliegende Band mache allen Zweiflern klar, daß Hanau noch heute über eine objektiv große Menge qualitätvoller alter Bausubstanz verfüge, sagte Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD). Zwar existierten nur noch wenige Gebäudeensembles des Mittelalters oder der frühen Neuzeit, dafür bestimmten aber bemerkenswerte Bauwerke wie das Schloß Philippsruhe, die Kuranlagen von Wilhelmsbad oder das Schloß Steinheim das Bild. Als herausragend könne auch eine Vielzahl erhaltener Bauten der Industrie- und Technikgeschichte, Kasernen sowie Wohn- und Verwaltungsgebäude der Nachkriegsgeschichte bezeichnet werden. Der neue Band der Denkmaltopographie leiste einen Beitrag dazu, daß Denkmalschutz von einer breiten Öffentlichkeit akzeptiert werde.

Die "Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland - Kulturdenkmäler in Hessen/Stadt Hanau" ist erschienen im Verlag Theiss, kostet 44,90 Euro und ist im Buchhandel erhältlich.

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