Spätestens seit dem Erscheinen von Thomas Sieverts' Buch über die »Zwischenstadt« (1997) mehren sich die Stimmen, dass die traditionelle Stadt-Land-Differenz als historisch überholt, empirisch aufgehoben, theoretisch unbrauchbar oder praktisch irrelevant einzustufen sei. Wenige Theoretiker wehren sich gegen diese Diagnose, viele wollen den vermeintlich unaufhaltsamen Verstädterungsprozess zumindest pragmatisch aktiv gestalten. Auch lassen sich empirisch einige Gegentendenzen zu diesem Prozess beobachten. So ergibt sich die Frage, wie die gegenwärtige Ratlosigkeit in der Theoriediskussion…mehr
Spätestens seit dem Erscheinen von Thomas Sieverts' Buch über die »Zwischenstadt« (1997) mehren sich die Stimmen, dass die traditionelle Stadt-Land-Differenz als historisch überholt, empirisch aufgehoben, theoretisch unbrauchbar oder praktisch irrelevant einzustufen sei. Wenige Theoretiker wehren sich gegen diese Diagnose, viele wollen den vermeintlich unaufhaltsamen Verstädterungsprozess zumindest pragmatisch aktiv gestalten. Auch lassen sich empirisch einige Gegentendenzen zu diesem Prozess beobachten. So ergibt sich die Frage, wie die gegenwärtige Ratlosigkeit in der Theoriediskussion überwunden, was angesichts dieser Situation theoretisch noch geleistet werden kann. Leitfaden für mögliche Antworten auf diese Fragen ist die Idee, sich des kategorialen Status der Begriffe »Stadt« und »Land« erneut zu vergewissern. Die Frage ist, ob empirische Analysen allein weiterhelfen oder ob diese Begriffe eigens auf ihren normativen Gehalt und ihr gleichsam utopisches Potential hin befragt werden sollten. Damit ergeben sich im weiten Sinne politische Fragen nach der Gestaltung einer gemeinsam bewohnbaren Welt mit Städten und in demokratisch verfassten Gesellschaften.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Berr, Karsten Philosoph und Landespfleger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrgebiet Kulturphilosophie der BTU Cottbus-Senftenberg. Forschungsschwerpunkte: Architekturethik, Landschaftstheorie, ÄsthetikFriesen, Hans Studium der Philosophie, Kunstgeschichte, Germanistik, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Bochum. Promotion 1991 in Bochum, Habilitation 2001 in Cottbus und Potsdam. Philosoph und Architekturtheoretiker,Leiter des Lehrgebiets Kulturphilosophie der BTU Cottbus-Senftenberg. Forschungsschwerpunkte: Architekturethik, Kulturphilosophie, Ästhetik
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