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Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Raumwissenschaften, Stadt- und Raumplanung, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU Münster), Veranstaltung: Stadtplanung in Metropolregionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Fall der Berliner Mauer und der Kollaps des sozialistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems 1989/90 stellte das bedeutendste Ereignis der jüngeren deutschen Geschichte dar. Besonders im Epizentrum dieses historischen Bruchs, in Berlin, wurde plötzlich auf lokaler Ebene sichtbar, wie unterschiedliche politische Vorgaben zu unterschiedlichen stadträumlichen…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Raumwissenschaften, Stadt- und Raumplanung, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU Münster), Veranstaltung: Stadtplanung in Metropolregionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Fall der Berliner Mauer und der Kollaps des sozialistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems 1989/90 stellte das bedeutendste Ereignis der jüngeren deutschen Geschichte dar. Besonders im Epizentrum dieses historischen Bruchs, in Berlin, wurde plötzlich auf lokaler Ebene sichtbar, wie unterschiedliche politische Vorgaben zu unterschiedlichen stadträumlichen Entwicklungen führten, die im Zuge der Wiedervereinigung zu enormen Problemen aber auch Chancen führten. Ganz im Sinne der sozialistischen Doktrin versuchte das SED-Regime auf allen Ebenen, das politische System als höchste Stufe zivilisatorischer Entwicklung zu glorifizieren, sowie den Menschen zu entindividualisieren und zu proletariatisieren. Diese Uniformierungstendenz der Bevölkerung fand insbesondere im Städtebau seinen Ausdruck, indem an den Stadträndern riesige Wohnsiedlungen in industrieller Fertigbauweise entstanden sind, die den Menschen standardisierte Annehmlichkeit boten und es außerdem der Staatsführung besser erlaubte, die Bevölkerung zu kontrollieren. Diese enorme Bautätigkeit ging zu Lasten der gründerzeitlichen Innenstadtgebiete, die aufgrund ihrer Entstehung während der Blütezeit des Industriekapitalismus als Ausdruck bourgeoiser Ausbeutung der Arbeiterbevölkerung standen, und dementsprechend nicht den Utopien der herrschenden Klasse in der DDR entsprachen. Der BRD wurde als Rechtsnachfolger der DDR quasi über Nacht die gewaltige Aufgabe zuteil, die ostdeutsche stadtstrukturelle Realität bezüglich der Wohnraumsituation und der urbanen Infrastrukturausstattung an den Gegebenheiten und Bedürfnissen der gesamtdeutschen Bevölkerung anzupassen, wobei ein besonderer Augenmerk auf die Entwicklung der verfallenen Innenstädte gelegt werden musste.Deshalb widmet sich diese Arbeit im Folgenden den urbanen Transformationsprozessen in den städtischen Altbauquartieren nach der politischen Wende, mit besonderer Berücksichtigung des Berliner Stadtteils Prenzlauer Berg, der in der Literatur besonders häufig mit dem Attribut des "gentrifizierten Stadtteils" bedacht wird. Zunächst werde ich einen kurzen Überblick über den Stand der Gentrification-Forschung geben, anschließend werde ich die ökonomischen und politischen Problemlagen zusammenfassen unter besonderer Berücksichtigung des Wandels der Stadterneuerungspolitik der 90er Jahre, um anschließend die Entwicklungen aus heutiger Sicht, 18 Jahre nach der Wiedervereinigung, kritisch zu betrachten.
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