Urbanität ist ein Kennzeichen der Moderne, die Entstehung der europäischen Metropolen rief Staunen und Kritik hervor. Dabei galten Städte nie als natürlicher Lebensraum; strategische Interventionen und sozialpolitische Projekte prägen bis heute ihr Erscheinungsbild. Der aktuelle Band der 'Neuen Sozialwissenschaftlichen Bibliothek' widmet sich der Theorie und der Geschichte der Stadtpolitik in Deutschland. Der zeitdiagnostische Teil bietet einen Überblick über Themen wie Gentrification, Einkaufszentren und die Renaissance der Innenstadt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Als äußerst empfehlenswert beurteilt Leonhard Neidhart das Buch "Stadtpolitik" der Autoren Häussermann, Läpple und Siebel, in dem die Auswirkungen der Urbanisierung auf kulturelle und sozioökonomische Strömungen eines Landes nachvollzogen werden. Dabei stünde zwar vor allem das deutsche Entwicklungsmodell im Fokus, interessant seien aber auch die Ausführungen über selbigen Prozess, der sich in der Schweiz wesentlich langsamer und stärker dezentralisiert vollzogen habe, meint der Rezensent. "Gehaltvoll" und flüssig geschrieben findet er die Erläuterungen zur Geschichte der Stadtentwicklung, deren Veränderungen seit der industriellen Urbanisierung und des dazugehörigen begrifflichen Instrumentariums. Ein "Standardwerk" dreier ausgewiesener "Fachleute der Soziologie über Stadtpolitik", bilanziert Neidhart.
© Perlentaucher Medien GmbH
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