Über Jahrhunderte hinweg haben die Städte am Wasser unter verschiedensten ökonomischen und technologischen Bedingungen ihre Lebenskraft unter Beweis gestellt. Viele Städte entdecken heute wieder ihre besondere Lage am Wasser und die damit verbundenen Aufwertungschancen. Der Niedergang des Schiffbaus und der Strukturwandel im Seehandel eröffnen Möglichkeiten, brachfallende Hafenflächen und ungenutzte Uferzonen zu entwickeln und das Verhältnis der Stadt zum Wasser städtebaulich und wirtschaftlich neu zu formulieren. Mit den "Waterfront"-Projekten entstehen attraktive Standorte für Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Kultur. Gleichzeitig bieten sie die Möglichkeit, die Erinnerung an die maritime Vergangenheit zu bewahren. Angesichts der aktuellen Entwicklungen des Städtebaus in Innenstädten und dem Umgang mit Wasserlagen und dem verbundenen öffentlichen Raum besteht jedoch die Gefahr, dass die Chancen einer zukunftsweisenden und nachhaltigen Entwicklung vertan werden. Die Neugestaltung der Nahtstelle zwischen städtischem Siedlungsbereich und Wasser ist eine der großen städteplanerischen, städtebaulichen und stadtkulturellen Aufgaben der Gegenwart und Zukunft.