Die Ausbildung bürgerlicher Kommunen und neuer Herrschaftsformen gelten als gegenläufige Prozesse der gesellschaftlichen Veränderungen im späten Mittelalter. Angesichts einer großen Anzahl von Städten, deren Entstehung auf den Adel zurückgeht und die sich innerhalb eines herrschaftlichen Kontexts entwickelt haben, erscheint diese Auffassung jedoch fraglich. Am Beispiel des habsburgischen Herrschaftsraums im Gebiet der heutigen Schweiz untersucht die Autorin das Verhältnis zwischen Kleinstädten und ihrer Herrschaft. Dabei betrachtet sie den Stadterwerb durch die Habsburger, die Eingliederung der Städte in Herrschaftsraum und -ordnung, die Privilegierung und die Auswirkung von Herrschaft vor Ort nicht wie üblicherweise allein aus Sicht der Herrschaftsträger, sondern auch aus derjenigen der Bürgerschaft. Damit verändert sich der Blick auf die überlieferten Quellen, die nun auch als Mittel zur Legitimation bürgerlicher und herrschaftlicher Ansprüche interpretiert werden.
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