Die Studie beschäftigt sich erstmals mit der städtischen Lehrerinnenausbildung, wie sie bis 1926 von kommunalen Trägern an öffentlichen höheren Mädchenschulen betrieben wurde. Am Beispiel der zeitweilig größten Einrichtung ihrer Art in Preußen, der Lehrerinnen-Bildungsanstalt Hannover, wird die Entwicklung dieses spezifisch weiblichen Bildungsgangs aufgezeigt. Durch professionstheoretische und berufsbiographische Fragestellungen kommt die Autorin zu einer Charakterisierung dieses Bildungsgangs als allgemeinbildend, multifunktional und überregional. Als Beitrag zur historischen Frauenforschung soll diese erste komplexere Regionalstudie zur norddeutschen Lehrerinnenausbildung zu einem umfassenderen und differenzierteren Verständnis von weiblicher Bildungsgeschichte führen.
"Die vorliegende Arbeit zeichnet sich durch einen sachlichen Stil, eine konsequente Gedankenführung sowie durch das hohe methodische Bewußtsein der Autorin aus. Mit der Neugewichtung der städtischen Lehrerinnenausbildung erinnert die Regionalstudie an eine beinahe vergessene, aber wichtige Institution weiblicher Bildung." (Gudrun Fiedler, Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte)