Das Buch analysiert als ein soziologischer Reiseführer Bahnhöfe, shopping malls und Disneyland Paris. Es zeigt ihre Funktionsweisen und Strukturen, die als exemplarisch für das Leben in der urbanen Spätmoderne betrachtet werden können. In den renovierten Bahnhöfen der Deutschen Bahn, den großen shopping malls und Disneyland hat sich die späte Moderne ihre prototypischen Orte geschaffen: Orte, die mit Freiheit und Erlebnis locken, Simulationen des Fremdartigen arrangieren und dennoch nachbarschaftliche Vertrautheit herzustellen suchen, in ihren kunstvoll erzeugten Stimmungen unmerkliche Steuerungsmechanismen etablieren, durch und durch warenförmig organisiert sind und insgesamt Gegenwelt und Abbild der Welt gleichermaßen bilden. Diese Orte führen die Außensteuerung der Individuen in Marktgesellschaften ebenso vor wie sie der Innensteuerung als "Erlebnis" Traumstoff und Richtung geben - Orte demnach, an denen die späte Moderne sich selbst ausstellt und gewissermaßen zu sich selbst kommt. Ihnen einen Reiseführer zu widmen, scheint überfällig - einen Reiseführer, der ihre Gestalt zu beschreiben und die Strukturen dieser Orte als spezifische soziale Arrangements zu analysieren sucht.
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"Eine wichtige Schrift für alle Kulturinteressierten." AKP - Fachzeitschrift für Alternative Kommunal Politik, 04/2006
"[der] [...] Reisebericht gehört zum Besten, was die Kritik an der Kulturindustrie der Gegenwart hervorgebracht hat. [...] Wer aus beruflichen Gründen sich durch die dröge Literatur der akademischen Theorie kämpfen muss, empfindet diese Art materialreicher Darstellung als Segen. Wem die Oberflächlichkeit des mit heißer Nadel geschriebenen und auf Effekt zielenden Sachbuchs zu wenig ist, der findet hier wohltuende Komplexität. Man wünschte dieser Art von Analysen größeren Raum im akademischen, wie im Diskurs des interessierten Laienpublikums. Denn die schleichenden Veränderungen des Alltags aufzuspüren, ihre geheime Agenda und ihre Nebenfolgen aufzuzeigen ist eine ebenso spannende wie verdienstvolle Aufgabe, der sich die Sozialwissenschaften leider viel zu selten widmen." Deutschlandradio, 16.05.2005
"[der] [...] Reisebericht gehört zum Besten, was die Kritik an der Kulturindustrie der Gegenwart hervorgebracht hat. [...] Wer aus beruflichen Gründen sich durch die dröge Literatur der akademischen Theorie kämpfen muss, empfindet diese Art materialreicher Darstellung als Segen. Wem die Oberflächlichkeit des mit heißer Nadel geschriebenen und auf Effekt zielenden Sachbuchs zu wenig ist, der findet hier wohltuende Komplexität. Man wünschte dieser Art von Analysen größeren Raum im akademischen, wie im Diskurs des interessierten Laienpublikums. Denn die schleichenden Veränderungen des Alltags aufzuspüren, ihre geheime Agenda und ihre Nebenfolgen aufzuzeigen ist eine ebenso spannende wie verdienstvolle Aufgabe, der sich die Sozialwissenschaften leider viel zu selten widmen." Deutschlandradio, 16.05.2005