Ende Juli 1937 leitete der Volkskommissar des Innern der Sowjetunion Nikolaj Ezov (Jeschow) mit dem "Befehl Nr. 00447" eine Massenverfolgung unangepasster, auffällig gewordener Sowjetbürger ein. Sie wurde nach der Hauptkategorie der Verfolgten im NKVD-Jargon "Kulakenoperation" genannt. Ihr fielen bis November 1938 Hunderttausende zum Opfer. Sie wurden nach Listen festgenommen und in Schnellverfahren zum Tode oder zu Lagerhaft verurteilt. Dabei handelte es sich nicht um politische Fälle oder "große Fische", sondern um ganz einfache Menschen. Obwohl alles zentral gelenkt wurde, ergaben sich bei der Durchführung erhebliche regionale Unterschiede, die auf die umfangreichen Kompetenzen zurückzuführen sind, die den regionalen Behörden zugebilligt wurden. Diesen Unterschieden gehen die Beiträge des Bandes nach. An seiner Erarbeitung waren im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes russische, ukrainische und deutsche Spezialisten beteiligt.
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"[E]in voluminöser Sammelband, [der] eine umfangreiche Sammlung von Fallstudien zu Opfern und Tätern [enthält], die von deutschen, russischen und ukrainischen Historikern auf Basis einer ausführlichen Auswertung von Quellen über regionale Vorkommnisse erstellt wurden." Armin Pfahl-Traughber in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 2/ 2011 The book consists of "a rich collection of excellent essays. [...] No one in the field can afford to ignore this important volume. It will be read widely and with much profit." Hiroaki Kuromiya in: H-Soz-u-Kult, 18.05.2010