Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Philologische Fakultät - Deutsches Seminar), Veranstaltung: Grammatik und Kognition, Sprache: Deutsch, Abstract: Für Sprecher, die nicht aus Süddeutschland stammen, kann es hin und wieder auffällig sein, dass "wo" in den süddeutschen Dialekten als relativer Satzanschluss gebraucht wird. Daher fokussiert sich der erste Teil dieser Hausarbeit darauf, herauszufinden, in welchem Kontext das wo-Relativ als standardsprachlich zulässig erscheint und in welchem Zusammenhang es als dialektal markiert wird. Hierbei beschränkt sich der Text vor allem auf das wo-Relativ ohne temporalen Charakter. Dabei stellt sich heraus, dass das "wo" als Relativadverb im Standarddeutschen zwar anstelle einer Präposition mit anschließendem Relativpartikel stehen kann, aber die Vertretung eines einfachen Relativpronomen ohne Präposition als dialektal markiert wird. Anschließend wird im zweiten Teil der Arbeit die soziolinguistische Perspektive mit einbezogen, um zu zeigen, mit welcher Häufigkeit diese Variation auftritt und durch welche v. a. externen Faktoren das Auftreten besonders begünstigt wird. Dazu dienen neben den Korpusanalysen Karin Pittners auch Andrea Enders' Untersuchungen zur Dialekt-Standard-Variation im Zweitspracherwerb, die Panelstudie von Karen V. Beaman ¿ welche die Verwendung des wo-Relativs in Stuttgart und Schwäbisch Gmünd aufzeigt ¿ und die Studien Adriana Hanulíkovás zur Bewertung und Grammatikalität regionaler Syntax. Der letzte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Verwendung des des Wo-Relativs eine Erleichterung im Zweitsprachenerwerb darstellen könnte und diskutiert Argumente für und gegen eine mögliche standardsprachliche Akzeptanz des Relativadverbs "wo" als Vertretung für ein einfaches Relativpronomen ohne Präposition.
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