Traditionell fokussieren sich Banken beim Unternehmensrating auf kennzahlen- und vergangenheitsorientierte Finanzanalysen. Diese lassen sich größtenteils standardisiert auf Basis von Jahresabschlussdaten sowie Cashflow-Rechnungen erheben. Allerdings werden dadurch oft nur die Folgen möglicherweise falscher strategischer Maßnahmen gemessen. Die Beurteilung strategischer Chancen und Risiken ist seit Inkrafttreten von Basel II ein zentraler Bestandteil des Unternehmensratings. Problematisch bei der Berücksichtigung dieser strategischen Aspekte ist allerdings die bisher oftmals unscharfe Formulierung strategischer Bewertungskriterien, die im scharfen Kontrast zum hohen Standardisierungsbedarf von Ratingmodellen steht. Da geeignete Ansätze fehlen, ergibt sich hieraus akuter Handlungsbedarf, welchen die vorliegende Arbeit adressiert. Für die Entwicklung eines geeigneten Frameworks für die Strategiebewertung ist es ist notwendig, zuerst die wichtigsten Informationen zu identifizieren und zu systematisieren. Anschließend müssen diese Informationen standardisiert bewertbar gemacht werden. Diese Arbeit zeigt, dass dies im Rahmen einer Strategiebewertung möglich ist.