László F. Földényi untersucht in diesem klassischen Essay jene Augenblicke, die in der abendländischen Tradition als mystisch, kathartisch, erschütternd oder ekstatisch beschrieben werden. Die kulturgeschichtliche, religiöse und mythische Tradition dieser Erlebnisse im Blick, versucht er ihre Rolle von der Antike bis in unsere Zeit zu beschreiben. Földényi deckt auf, dass gerade diese scheinbaren zeit- und raumlosen Augenblicke den wahren Charakter des immer zeit- und raumgebundenen Lebens erleuchten. Dabei versucht er jenen Augenblick, von dem auch sein eigenes Schreiben durchdrungen ist, lebhaft zu machen und nicht als neutralen Gegenstand zu behandeln.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Uwe Justus Wenzel hat Laszlo F. Földenyis Buch "Starke Augenblicke" offenbar mit Interesse gelesen. Zumindest lernt er in dieser "Physiognomie der Mystik", dass zwischen ekstatischen beziehungsweise mystischen Erlebnissen und Religion unterschieden werden muss. Denn während mystische Erlebnisse aus Verlusten entstünden und diese in Gewinne umwandelten, würden Religionen den Menschen davor bewahren wollen sich zu verlieren, weiß der Kritiker nach der Lektüre. In dem Buch des ungarischen Essayisten, der an der Budapester Akademie für Theater und Film Kunsttheorie lehrt, erlebt Wenzel darüber hinaus Momente der Verzückung oder der Wollust, der Furcht, der Freude oder der Begierde, des Schmerzes oder der Liebe. Nicht zuletzt findet er in diesem gelehrten Werk zahlreiche Zitate - von Heraklit bis Heidegger oder von Basilides bis Bataille.
© Perlentaucher Medien GmbH
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