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Der Politiker Aldo Moro wurde 1978 von der terroristischen Organisation "Rote Brigaden" entführt und getötet. Im Verlauf der Ereignisse stilisierten die Medien Moro zum "Staatsmärtyrer". Der Band geht der hochaktuellen Frage nach, welche Rolle das ursprünglich christliche Konzept des Märtyrers in der Spannung zwischen demokratischem Staat und Terrorismus spielt. Was leistet dieser Begriff aus der christlichen Antike im modernen gesellschaftspolitischen Diskurs? Welche Veränderungen hat der Terminus "Märtyrer" in der Europäischen Religions- und Kulturgeschichte durchgemacht? Anhand von medialen…mehr

Produktbeschreibung
Der Politiker Aldo Moro wurde 1978 von der terroristischen Organisation "Rote Brigaden" entführt und getötet. Im Verlauf der Ereignisse stilisierten die Medien Moro zum "Staatsmärtyrer". Der Band geht der hochaktuellen Frage nach, welche Rolle das ursprünglich christliche Konzept des Märtyrers in der Spannung zwischen demokratischem Staat und Terrorismus spielt. Was leistet dieser Begriff aus der christlichen Antike im modernen gesellschaftspolitischen Diskurs? Welche Veränderungen hat der Terminus "Märtyrer" in der Europäischen Religions- und Kulturgeschichte durchgemacht? Anhand von medialen Quellen zum Fall Moro wird eine wesentliche Phase der nachkriegszeitlichen Politik in Italien rekonstruiert. Die Studie eröffnet einen interdisziplinär angelegten theoretischen Horizont, um die Rolle religiöser Motive im gesellschaftspolitischen Kontext zu verstehen. Sie bringt eine zentrale neue Dimension in die Säkularisierungsdebatte ein, bei der Säkularisierung als neue Konfiguration von Politik und Religion verstanden wird.