In der Forschung über psychische Störungen im Säuglings- und Kleinkindalter hat der Bereich der Fütterstörung - der sich bei den frühkindlichen Regulationsstörungen einordnen lässt - in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen. Fütterstörungen führen bei den betroffenen Kindern nicht nur zu einer Minderung des körperlichen und emotionalen Wohlbefindens sondern - wenn sie unbehandelt bleiben - auch zu einer massiven Beeinträchtigung in der Eltern-Kind-Beziehung, da Essen und Füttern immer in der Interaktion zwischen Eltern und Kind stattfindet. Infolgedessen müssen beim diagnostischen und therapeutischen Vorgehen neben den spezifischen Fütterstörungssymptomen des Kindes auch die komplexen Wechselwirkungen in der Eltern-Kind-Interaktion berücksichtigt werden. Aus diesem Grund widmet sich das vorliegende Buch der Beschreibung und Bewertung der interdisziplinären, ressourcen- und beziehungsorientierten Fütterstörungstherapie am Werner-Otto-Institut in Hamburg. Dabei verdeutlichen die Ergebnisse, dass das praktizierte integrative Vorgehen erfolgversprechend ist; für die primär fütterstörungsspezifischen Untersuchungsbereiche lassen sich gute bis sehr gute Interventionseffekte referieren.