Warum eigentlich „für Männer“?!
Hartnäckig halten sich ja die Gerüchte, dass Frauen nur mageres Geflügel essen, blutiges Fleisch verabscheuen und schon gar nicht sehen können (wollen). Dem muss ich heftig widersprechen! Dieses Kochbuch ist nicht nur für Männer. Auch Frau macht es großen Spaß.
Ein
Kochbuch liest man ja meistens nicht von Seite eins, sondern pickt sich gewisse Rezeptkategorien…mehrWarum eigentlich „für Männer“?!
Hartnäckig halten sich ja die Gerüchte, dass Frauen nur mageres Geflügel essen, blutiges Fleisch verabscheuen und schon gar nicht sehen können (wollen). Dem muss ich heftig widersprechen! Dieses Kochbuch ist nicht nur für Männer. Auch Frau macht es großen Spaß.
Ein Kochbuch liest man ja meistens nicht von Seite eins, sondern pickt sich gewisse Rezeptkategorien raus und geht direkt ans kochen. Hier empfiehlt es sich wirklich bei Seite eins zu beginnen und sich erstmal konsequent in den ersten beiden Kapiteln über Schlachtung, Zerlegung und Reifung zu informieren. Das sollte man dann auch gleich mit dem letzten Kapitel, das für mich eigentlich auch an den Anfang gehört, ergänzen. Die Fleischvermarktung und die Vorstellung der verschiedenen Rinderrassen sind hochinteressant. Wenn man vom Dorf kommt glaubt man ja gerne man kennt sich aus, aber da gibt es noch vieles zu lernen. Für die etwas Zartbesaiteten ist es auch nicht verkehrt nach den sehr detaillierten und bebilderten Informationen zum Schlachten und Zerlegen noch mal schöne Fotos von Kühen auf der Weide gibt. Ich finde es gut und wichtig, dass nicht nur die Haltung, sondern auch die Schlachtung, ausführlich beschrieben wird. Seit den BSE-Fällen in den 1990er/2000er Jahren wurde immer mehr über die Haltung und Fütterung gesprochen, aber auch die Umstände der Schlachtung spielen bei der Fleischqualität eine große Rolle, wie hier sehr gut erklärt wird. Vielleicht hat mir deshalb früher schon immer Wurst und Fleisch aus der Hausschlachtung viel besser geschmeckt als vom Metzger?
Zu den Rinderrassen muss ich sagen, hatte ich während meiner Zeit in Lüneburg schon viel über alte Haustierrassen gehört. In und um Lüneburg gibt es sehr viele gute (Bio) Quellen für Fleisch und auch Obst und Gemüse. Man schätzt es leider oft erst, wenn man nicht mehr so dicht dran ist.
Das bringt mich leider auch zu einem kleinen Manko dieses informativen Teils. Ein paar Tipps wo man denn Fleisch der erwähnten Rinderrassen herbekommt wäre wünschenswert – ganz besonders im Bezug auf die alten Nutztierrassen aus Deutschland. Bedauerlicher Weise findet sich eher mal ein Steak vom Koberind in der Auslage des Supermarktes als ein Limpurger oder Rotes Höhenvieh. Die Gourmets schreien jetzt gewiss auf. Fleisch kauft man nicht im Supermarkt sondern beim Metzger – aber auch da finden sich die erwähnten Rassen im Normalfall nicht. Man muss schon wissen wo man sucht. Der ein oder andere Internetlink wäre schon ganz schön gewesen. So bleibe ich einfach weiterhin bei unseren örtlichen Metzgern und halte meine Augen auf.
Nun zu meinen Erfahrungen beim Kochen. Das Kapitel zur Vor- und Zubereitung ist auch sehr empfehlenswert. Das Rad wird zwar nicht neu erfunden, aber einige Tipps sind schon sehr hilfreich. Die genauere Erklärung der Garstufen und der internationale Vergleich finde ich sehr gut, da ich mir immer etwas schwer tue den richtigen Punkt zu erwischen. Die genaue Erklärung der Sous-vide Garmethode fand ich sehr gut beschrieben und nachvollziehbar. Der richtige Grill ist für mich klar – Holzkohle. Ansonsten kann ich auch die Pfanne nehmen. Sehr schön und etwas amüsant fand ich die Argumente ob vor oder nach dem Braten gewürzt werden müsse. Diese Diskussion dürfte wohl ewig andauern.
Beim Entrecote mit Crunchy Salbei-Zitronenbutter habe ich es ganz einfach gelöst. Ich hatte das würzen total vergessen und war dann überrascht wie unnötig es auch gewesen wäre. Die Butter kam mir erst etwas zu salzig vor, war dann aber einfach genau richtig. Wer noch nie vorher Kräuter frittiert hat dem sei geraten, die Temperatur nicht zu hoch zu stellen, da der Salbei sehr schnell braun wird. Das ist dann zu spät.