Jack Fletcher ist Ingenieur für Nanotechnik, Quäker und Steampunkfan. Als sein Schwester
Hallie ihn in seinem Labor besucht und dabei mit einer Flasche Helium einen Arbeitsunfall ver-
ursacht, werden beide in eine viktorianische Parallelwelt katapultiert und landen auf dem Luft-
schiff der frisch
gebackenen Kapitänin Octavia Pye. Während Hallie große Schwierigkeiten hat,
überhaupt zu…mehrJack Fletcher ist Ingenieur für Nanotechnik, Quäker und Steampunkfan. Als sein Schwester
Hallie ihn in seinem Labor besucht und dabei mit einer Flasche Helium einen Arbeitsunfall ver-
ursacht, werden beide in eine viktorianische Parallelwelt katapultiert und landen auf dem Luft-
schiff der frisch gebackenen Kapitänin Octavia Pye. Während Hallie große Schwierigkeiten hat,
überhaupt zu akzeptieren wo sie ist, ist Jack vom ersten Moment an begeistert und sofort der
attraktiven Ocatvia verfallen. Dann wird Hallie auch noch beim ersten Zwischstop als Spionin ver-
haftet und Jack und Octavia setzten alles daran sie zu befreien.
Enttäuschend ist das Wort das mir sofort im Zusammenhang mit dem Buch in den Sinn kommt! Ich habe in letzter Zeit einige richtig gute Steampunk Romane gelesen u.war daher entsprechend
neugierig auf "Steamed", leider wurde ich total enttäuscht. Sicher muß man immer etwas vorsichtig sein, bei Büchern aus dem Lyx Verlag, die ja eher für ihre romantischen Romane bekannt sind, aber auch hier hatte ich schon durchaus positive Überraschungen erlebt. Nun ja man kann nicht immer Glück haben, mit "Steamed" hab ich mal wieder voll daneben gegriffen!
Die Autorin wirft den Leser völlig unvorbereitet in ihre Steampunkwelt, die von einem englisch-preußischen Kaiser, Mogulen, Luftschiffpiraten, einer Geheimorganisation und allerlei Spionen bevölkert wird. Leider erfährt man über diese Welt kaum etwas, man bekommt ein paar Randinformationen und dann driftet die Geschichte auch schon bald zu einem billigen Softporno ab.
Am Anfang gibt es noch ein paar witzige Dialoge zwischen Jack und Octavia, die aber schon bald in Seitenlangen Diskussionen über diverse Sexualpraktiken ausufern. Ich bin gewiss nicht prüde und hab auch nichts gegen einen ordentlichen Schuß Romantik, oder wenn es zwischen den Protagonisten so richtig knistert, aber was einem hier geboten wird, ist wirklich völlig sinnfrei.
Außer Sex haben Jack und Octavia nichts mehr im Kopf, Jack fragt sich nicht einmal wie er wieder in seine Welt zurück kommen könnte oder zeigt ein besonderes Interesse an der ihn umgebenden Welt, auch Octavias Mannschaft akzeptiert das Erscheinen der Beiden anstandslos und folgt später dem Käpitän, den sie kaum kennen und Jack in allerlei hanebüchene Aktionen. Aber auch all diese Aktivitäten werden stets und ständig von sexuellen Gedanken der Beiden überschattet. Der Gipfel war dann dieser unmöglich lüsterne Mr Francisco, geradezu peinlich seine permanenten Avancen an Octavia oder Mr. Piper der sich zu Demonstationszwecken vor der Kapitänin entblößt. Wer soll denn sowas glauben??
Die vikorianische Parallelwelt wird eigentlich so gut wie gar nicht beschrieben und viktorianisch ist hier allenfalls die Kleiderordnung, zu dieser Zeit wurde weder freizüging über Sex gesprochen noch derart offenherzig ausgelebt. Auch die technischen Askepte hat sich Autorin eher so zusammen gereimt wie es grad nützlich war, da wird nichts erläutert oder gar logisch erklärt. Von einem guten Buch erwarte ich mehr als nur billige Sexszenen und das ist leider alles was man hier bekommt!
Fazit: wer wirklich gute Steampunk Romane lesen will, der sollte es mal mit Ju Honisch oder
Gail Carriger versuchen, diese Autorinnen verbinden einen tollen historischen Hintergrund mit
Fantasyelementen und knisternder Romatik. Hier bekommt man außer einem billigen Softporno
nichts geboten, die Parallelwelt bleibt farb- und konturlos, schade, hier habe ich mich leider
von einem netten Cover blenden lassen!