Das Buch hat Brief einer Unbekannten, Stefan Zweigs Novelle aus dem Jahr 1922, und die hierauf basierenden internationalen Verfilmungen der Jahre 1929-2017 zum Gegenstand. Es sind Adaptionen u. a. aus der VR China, aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Mexiko, Österreich, Südkorea und aus den USA. Der literarische Text und die medialen Artefakte werden unter intra-, inter- und transkulturellen Gesichtspunkten erst jedes für sich kontextualisiert, dann miteinander korreliert und interdisziplinär, intermedial und transmedial ausgeleuchtet. In den Fokus rücken dabei Aspekte jener tertiären Dunkelheit, die sich durch das Stülpen von Pattern aus der Zielkultur über Bilder, Symbole, Motive und Themen des Ausgangstextes auf diesen verzerrend, ummodelnd und verdunkelnd auswirkt. Aus dieser interkulturellen Dynamik entspringen dann Missverständnisse und Unverständnisse, sinnverzerrende Umdeutungen und äquivalente Wiedergaben des Ausgangstextes, die es zu reflektieren gilt.