„Wenn jemand eine schmerzhafte Erfahrung in etwas Positives verwandeln konnte, lohnt es sich meiner Erfahrung nach immer, gut zuzuhören.“ - Seite 28
Der Autor Samuel Koch hat sich viele Gedanken gemacht, darüber was uns stark macht. Was unterscheidet die Menschen, die aufstehen und weitergehen
von denen, die liegen bleiben?
Im ersten Teil des Buches lädt uns Samuel Koch dazu ein, den neuen…mehr„Wenn jemand eine schmerzhafte Erfahrung in etwas Positives verwandeln konnte, lohnt es sich meiner Erfahrung nach immer, gut zuzuhören.“ - Seite 28
Der Autor Samuel Koch hat sich viele Gedanken gemacht, darüber was uns stark macht. Was unterscheidet die Menschen, die aufstehen und weitergehen von denen, die liegen bleiben?
Im ersten Teil des Buches lädt uns Samuel Koch dazu ein, den neuen Begriff Resilinz näher zu betrachten. Wie kann ein Wort, eine Eigenschaft, die aus der Mechanik kommt, bei Menschen funktionieren?
Am Rande hat mich die Resilienz schon gestreift, aber ich habe mich bisher nicht eingehender damit beschäftigt. Es klingt auf den ersten Blick nach einem tollen Konzept - sich quasi eine Teflonbeschichtung gegen Probleme zuzulegen. Aber was dahinter steckt, das habe ich bis jetzt noch nicht hinterfragt.
Samuel Koch hat sich eingehend damit beschäftigt, auch mit dem Hirnforscher Gerald Hüther darüber gesprochen. Und die neuesten Erkenntnisse der Forschung in für mich verständliche Worte gefasst. Seine Erklärungen gaben mir einen völlig neuen Denkanstoß!
Dabei ist seine Sprache ein wirklich gelungener Mix aus gut formulierten Erkenntnissen und einem kleinen Augenzwinkern, der sich angenehm lesen lässt.
„Erfolgreiche Resilienzförderprogramme führen also im blödesten Fall dazu, dass man die Belastungen selbst nicht mehr verändern oder sich dagegen auflehnen will.“ - Seite 35
Dabei agiert er keineswegs mit dem Zeigefinger. Er ist überzeugt davon, dass die Lösung von innen kommen muss, von außen kann lediglich ein Impuls kommen. Umso wertvoller ist der zweite Teil des Buches, in dem er uns viele Möglichkeiten zeigt, die helfen können, nicht müssen. Nach dem Motto:
„Mache ich den anderen gerade zum Opfer einer Belehrung (…) – oder helfe ich ihm, eigene Erkenntnisse zu gewinnen?“ Seite 61
Samuel Koch hat sich mit Holocaust-Überlebenden beschäftigt, Mördern, Todkranken und Menschen wie dir und mir. Und er hat genau hingehört und versucht herauszufinden, was diesen Menschen auf ihrem Weg nach oben geholfen hat.
Dabei bemüht er keine modernen Worte sondern besinnt sich auf teils ganz traditionelle Werte, wie Glaube, Demut, Langmut und Selbsttransparenz. Wenn man sich um sich selbst dreht, bewegt man sich logischerweise nur im Kreis, sagt er und fragt provokant, ob Mutter Teresa wohl so glücklich war, weil sie sich Gedanken über ihre Work-Life-Balance gemacht hat.
Im Epilog nennt er noch einige Vitamine für die Seele, erste Hilfe Maßnahmen für traurige Tage die es wert sind, immer wieder mal ausprobiert zu werden!
Das Buch ist durchzogen von wunderbaren Illustrierungen, die man mehrmals anschauen muss, um wirklich jeden Strich zu verstehen. Auch sind wichtige Botschaften orange hervorgehoben, so dass man sie auch beim Durchblättern sofort im Auge hat.
Fazit: Ein außergewöhnlicher Ratgeber eines außergewöhnlichen Menschen, den ich sicher noch oft in die Hand nehmen werde!