Mit „Stein der Finsternis“ hält man das Fantasydebüt von Michael Kerawalla in Händen. Laut Autorenhomepage – http://www.mkerawalla.de – sollen weitere Romane folgen.
Der Autor entführt den Leser in seinem ersten Buch auf den Planeten Wuun, auf dem alle Lebewesen in Eintracht und Harmonie in nahezu
paradiesischen Zuständen leben. Doch wie jedes Paradies ist auch Wuun bedroht. Als sich ein…mehrMit „Stein der Finsternis“ hält man das Fantasydebüt von Michael Kerawalla in Händen. Laut Autorenhomepage – http://www.mkerawalla.de – sollen weitere Romane folgen.
Der Autor entführt den Leser in seinem ersten Buch auf den Planeten Wuun, auf dem alle Lebewesen in Eintracht und Harmonie in nahezu paradiesischen Zuständen leben. Doch wie jedes Paradies ist auch Wuun bedroht. Als sich ein schwarzer Komet Wuun nähert, werden die dort lebenden Magier von den Wächtern des Lichts gewarnt. Niemand - außer einem einfachen Zauberschüler – registriert jedoch, dass ein Splitter des Kometen – der Stein der Finsternis - auf Wuun fällt. Der Zauberschüler ist fortan von einem Dämon besessen, der nicht nur die Macht besitzt Zerstörung zu bringen sondern auch über die Fähigkeit verfügt, friedvolle Wesen in willenlose Kreaturen zu verwandeln, die ihm dienen. Und diese Fähigkeit gibt er teilweise an den Zauberschüler weiter.
Die gewarnten Magier stehen genau wie alle anderen Bewohner Wuuns über Nacht dem besessenen Zauberschüler und verwandelten Nachbarn gegenüber, mit denen sie bis dahin in Eintracht gelebt haben. Sie werden mit Krieg, Schwarzer Magie und Tod konfrontiert und müssen hilflos zusehen, wie ihre Welt zerstört wird. Wer nicht versklavt oder getötet werden will, muss sich verstecken oder wehren.
Ein Volk – die Velben – trifft die Vernichtungswut besonders, denn laut einer alten Prophezeiung soll einer von ihnen den Planeten und seine Bewohner retten können. Die Wächter des Lichts halten Ausschau nach ihm und finden ihn in Gestalt des kleinen Keh. Sie nehmen ihn zu sich und ziehen ihn abseits aller Gräueltaten groß. Doch obwohl sie ihm viele Dinge beibringen, steht Keh eines Tages völlig unvorbereitet vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Trotzdem macht er sich auf und stellt sich mutig seinem Schicksal. Seine Reise führt ihn in unbekannte, teils unwirtliche Gegenden und zu Wesen, die fast alle anderen seiner Art unterjocht oder ermordet haben. Doch seine Reise führt ihn nicht nur zu Feinden. Er trifft auch auf die anderen, friedvolleren Bewohner, die sich ihre Hilfsbereitschaft und Hoffnung auf ein besseres Leben bewahrt haben. Sie helfen ihm nach ihren Möglichkeiten, seine Aufgabe zu bewältigen.
Und da ist noch Hri – die Einzige seiner Art, die außer ihm noch in Freiheit lebt. Sie begleitet ihn auf seinem Weg. Sie gibt ihm die Kraft weiter zu machen. Bis er schließlich mit ihr an seiner Seite dafür kämpft, dass das Licht und damit der Frieden wieder Einzug auf Wuun halten und die uralte Prophezeiung sich erfüllt.
Der 1963 in Jamshedpur/ Indien geborene und seit seinem zweiten Lebensjahr in Baden-Württemberg beheimatete Michael Kerawalla entführt den Leser mit seinem Debütroman nicht nur in eine plastisch beschriebene Märchenwelt, die der Hoffnung auf Harmonie und Frieden Ausdruck verleiht. Er beschreibt darin auch den uralten und doch immer aktuellen Kampf „Gut gegen Böse“, die Vertreibung aus dem Paradies und die Hoffnung es wiederzufinden. Er erinnert daran, wie schnell Natur, Kultur und friedvolles Miteinander zerstört werden können. Daran, wie viel und doch unendlich wenig eigentlich vonnöten ist, um sinnloser Gewalt entgegenzutreten.
Februar 2010 - © Antje Jürgens