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Der Ägyptologe und Kunsthistoriker H.G. Ewers hat das alte Ägypten einen »Staat aus dem Stein« genannt. Jan Assmann geht dieser Spur nach und zeigt im Stein auch den Heilsweg, der der Sehnsucht nach der Unsterblichkeit entspringt, die die ägyptische Kultur jahrtausendelang kultisch erfüllt hat: im Medium des Steins als des dauerhaftesten Materials, im Medium einer Formensprache, die durch »Kanonisierung« vor Wandel und Veränderung geschützt wurde, und im Medium der Schrift, die als ein von strengen Regeln geleiteter Diskurs der Selbstthematisierung einigen Bevorzugten die Möglichkeit…mehr

Produktbeschreibung
Der Ägyptologe und Kunsthistoriker H.G. Ewers hat das alte Ägypten einen »Staat aus dem Stein« genannt. Jan Assmann geht dieser Spur nach und zeigt im Stein auch den Heilsweg, der der Sehnsucht nach der Unsterblichkeit entspringt, die die ägyptische Kultur jahrtausendelang kultisch erfüllt hat: im Medium des Steins als des dauerhaftesten Materials, im Medium einer Formensprache, die durch »Kanonisierung« vor Wandel und Veränderung geschützt wurde, und im Medium der Schrift, die als ein von strengen Regeln geleiteter Diskurs der Selbstthematisierung einigen Bevorzugten die Möglichkeit eröffnete, sich in dieses steinerne Gedächtnis einzuschreiben.

»Stein und Zeit« ist kein Reiseführer ins alte Ägypten, kein Schatzgräberbuch und keine Pharaonenromantik. Dieses alte Ägypten, diese Abwesenheit von Geschichte und Zeit, diese Steineshärte einer Kultur, diese dauernde soziale Architektur, dieser »große Stil«, sie gehen uns an in einer Epoche, welche die Gebildetem unter ihren Verächtern selber als »Posthistorie« als »steinharte« Ordnung ansprechen - und sei es, um sie durch Alteritätserfahrungen zu widerlegen.
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Autorenporträt
Jan Assmann, geboren 1938, hatte von 1976 bis 2003 den Lehrstuhl für Ägyptologie an der Universität Heidelberg inne und leitet seit 1978 ein Grabungsprojekt in Luxor (Oberägypten). Seit 2005 ist er Honorarprofessor für Allgemeine Kulturwissenschaft und Religionstheorie an der Universität Konstanz, außerdem Ehrendoktor verschiedener Universitäten, darunter der Hebrew University, Jerusalem. 1998 erhielt er den Preis des Historischen Kollegs.