»Ein Foto, dessen Wert nicht primär in der Information oder Dokumentation besteht, sondern in der Wirkung als Fotografie, kann mich hinreißen, und unter diesem Aspekt interessiere ich mich für das Fotografieren. Seit ich mir nach langer Pause wieder eine Kamera zulegte, geht es mir darum, mich dieser Art der Fotografie zu nähern.«
Reiner Kunze
Im September 1994 lernte Reiner Kunze auf einer Lesereise durch Namibia und Südafrika die namibische Halbwüste kennen, und er kehrte mit dem Wunsch nach Hause zurück. einmal für einige Zeit in dieser Landschaft allein zu sein. Auf Einladung der Besitzer reiste er ein Jahr später auf eine Wildfarm, um sich nach den Belastungen der Wiedervereinigungsjahre von neuem seiner Arbeit als Autor zu widmen.
Doch anstatt sich wie erwartet auf seine Texte konzentrieren zu können, zog ihn das Leben der Menschen auf der Farm, deren Weideland durch jahrelange Trockenheit in Steinwüste verwandelt war, ganz in seinen Bann und sein Blick schärfte sich mehr und mehr für die überwältigende Landschaft und ihre Tierwelt. In eindringlichen Aufzeichnungen und in zahlreichen Fotografien von großer Ausdruckskraft hat Kunde eingefangen, mit welcher Vitalität, Phantasie und Humanität Menschen in harten Zeiten vor ihrem Schicksal bestehen.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Reiner Kunze
Im September 1994 lernte Reiner Kunze auf einer Lesereise durch Namibia und Südafrika die namibische Halbwüste kennen, und er kehrte mit dem Wunsch nach Hause zurück. einmal für einige Zeit in dieser Landschaft allein zu sein. Auf Einladung der Besitzer reiste er ein Jahr später auf eine Wildfarm, um sich nach den Belastungen der Wiedervereinigungsjahre von neuem seiner Arbeit als Autor zu widmen.
Doch anstatt sich wie erwartet auf seine Texte konzentrieren zu können, zog ihn das Leben der Menschen auf der Farm, deren Weideland durch jahrelange Trockenheit in Steinwüste verwandelt war, ganz in seinen Bann und sein Blick schärfte sich mehr und mehr für die überwältigende Landschaft und ihre Tierwelt. In eindringlichen Aufzeichnungen und in zahlreichen Fotografien von großer Ausdruckskraft hat Kunde eingefangen, mit welcher Vitalität, Phantasie und Humanität Menschen in harten Zeiten vor ihrem Schicksal bestehen.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.12.1996Bildbände
"Steine und Lieder - Namibische Notizen und Fotos" von Reiner Kunze. S. Fischer Verlag, Frankfurt 1996. 110 Seiten mit zahlreichen Farbfotos. Gebunden, 68 Mark. ISBN 3-10-042016-0.
Mit sich selbst allein sein in der Wüste: Die Ankündigung nimmt den Schrecken vorweg. So viele Buchseiten sind schon bedruckt worden mit Bekenntnissen von Menschen, die in irgendeine Wüste gingen und dabei jeden ihrer Schritte auf rauhem Geröll oder im weichen Sand, jeden Blick dorthin, wo nichts ist, jedes Gefühl vom Durst bis zur Einsamkeit mit peinigender Präzision protokollierten. Womöglich war der Schriftsteller Reiner Kunze wirklich nach Namibia gereist, mit der Absicht, etwas über die Wüste zu erfahren und dabei auch über sich selbst. Doch dann hat ihn anderes mehr interessiert: Die Menschen auf der Farm, wo er als Gast einige Wochen verlebte. Sein Buch ist genau, was der Untertitel verheißt. Die Notizen sind Gedankensplitter, manche wachsen sich zu Erlebnisskizzen aus. Doch immer sind sie in nüchternem Ton gehalten, unprätentiös, spröde fast. Das paßt zu den Fotos, deren immer wieder unvermittelt aufscheinende Farbigkeit vor den beherrschenden, unausweichlichen Brauntönen geradezu schmerzt. Gemeinsam ist Worten wie Bildern die Perspektive. Kunze geht ganz nahe heran an die Objekte seines Interesses. Er will wirklich etwas erfahren, nicht nur über sich erzählen. Das macht die Qualität des Buchs aus, das auch die wiederholte Begegnung aushält. (A.O.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Steine und Lieder - Namibische Notizen und Fotos" von Reiner Kunze. S. Fischer Verlag, Frankfurt 1996. 110 Seiten mit zahlreichen Farbfotos. Gebunden, 68 Mark. ISBN 3-10-042016-0.
Mit sich selbst allein sein in der Wüste: Die Ankündigung nimmt den Schrecken vorweg. So viele Buchseiten sind schon bedruckt worden mit Bekenntnissen von Menschen, die in irgendeine Wüste gingen und dabei jeden ihrer Schritte auf rauhem Geröll oder im weichen Sand, jeden Blick dorthin, wo nichts ist, jedes Gefühl vom Durst bis zur Einsamkeit mit peinigender Präzision protokollierten. Womöglich war der Schriftsteller Reiner Kunze wirklich nach Namibia gereist, mit der Absicht, etwas über die Wüste zu erfahren und dabei auch über sich selbst. Doch dann hat ihn anderes mehr interessiert: Die Menschen auf der Farm, wo er als Gast einige Wochen verlebte. Sein Buch ist genau, was der Untertitel verheißt. Die Notizen sind Gedankensplitter, manche wachsen sich zu Erlebnisskizzen aus. Doch immer sind sie in nüchternem Ton gehalten, unprätentiös, spröde fast. Das paßt zu den Fotos, deren immer wieder unvermittelt aufscheinende Farbigkeit vor den beherrschenden, unausweichlichen Brauntönen geradezu schmerzt. Gemeinsam ist Worten wie Bildern die Perspektive. Kunze geht ganz nahe heran an die Objekte seines Interesses. Er will wirklich etwas erfahren, nicht nur über sich erzählen. Das macht die Qualität des Buchs aus, das auch die wiederholte Begegnung aushält. (A.O.)
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