Dieses Buch hat mich sehr bewegt! Es enthält eine sehr interessante Mischung aus allgemeinen Informationen über medizinische Maßnahmen für schwerkranke Menschen und persönlichen Berichten aus dem Alltag und der Lebenswelt der Autorin, die an der unheilbaren Krankheit „Amyotrophe Lateralsklerose“
(ALS) erkrankt ist. Irmgard Grunwald setzt sich in diesem Buch auf der Grundlage der Bibel mit einem…mehrDieses Buch hat mich sehr bewegt! Es enthält eine sehr interessante Mischung aus allgemeinen Informationen über medizinische Maßnahmen für schwerkranke Menschen und persönlichen Berichten aus dem Alltag und der Lebenswelt der Autorin, die an der unheilbaren Krankheit „Amyotrophe Lateralsklerose“ (ALS) erkrankt ist. Irmgard Grunwald setzt sich in diesem Buch auf der Grundlage der Bibel mit einem immer lauter diskutierten Thema auseinander, nämlich Sterbehilfe. Sie schreibt nicht als Distanzierte, sondern als Expertin aus persönlicher Betroffenheit. Sie fragt und beantwortet die Fragen nach Menschenwürde und Lebensqualität in Bezug auf das Sterben. Die tabellarische Übersicht (S. 73) der Unterscheidung zwischen Tötung auf Verlangen, Selbstmord, Hilfe zum Selbstmord und Beenden lebenserhaltender Maßnahmen auf Wunsch des Betroffenen ist sehr hilfreich, da sie zusätzlich noch die Kategorien „juristische Sicht“ (strafbar/straffrei) und „biblische Sicht“ (Sünde/keine Sünde) aufgreift. Die Bezüge zu genannten Personen in der Bibel, wie der Verbrecher am Kreuz neben Jesus Christus, Hiob, die (oft auch leidenden) Psalmisten sind sehr gelungen und ermutigend für schwere Leidenstage. Sehr ergreifend und realistisch beschrieben war der Abschied von Herrn B. (S. 143ff), der zeigt wie schön Sterben sein kann, wenn es nach Hause zum himmlischen Vater geht. Ganz im Gegensatz dazu die Beispiele ab S. 171ff.. Ich liebe ganz besonders den Satz der Autorin: „Ich lebe gern – aber ich klebe nicht am Leben.“ (S. 170) Warum? Sie selbst gibt Antwort mit dem Vers aus Hebr 13,14. „Diese Welt ist eigentlich nicht unsre Heimat; sie ist vielmehr für Christen so etwas wie ein Trainingslager.“ (S. 155). „Der Tod ist nicht das Ziel des Lebens! Wenn ein Kind geboren wird, so feiert man nicht etwa das Ende der mühsamen Schwangerschaft … [, sondern den] Beginn eines gänzlich neuen Lebens!“ (S. 159-160).
Eine fertigvorformulierte Patientenverfügung und eine Stellungnahme zur Organspende am Ende des Buches als Anhang runden dieses höchst empfehlenswerte Buch gelungen ab. Alles in Allem bezieht die Autorin mit einem klaren NEIN zur aktiven Sterbehilfe eine gut begründete und deutliche Position und vermittelt berechtigte Hoffnung für die Gegenwart und Zukunft, selbst im Sterben!