Jeder Mensch hat das Recht, würdig behandelt zu werden. Das ist im Grundgesetz verankert. Was aber passiert, wenn ein Mensch nicht mehr in der Lage ist, dieses Recht selbst einzufordern? Dann ist es an den Angehörigen, die Würde des Menschen zu bewahren, für seine Rechte einzutreten und seinen letzten Willen zu erfüllen. Dass das deutsche Rechtssystem der Befolgung des Patientenwillens aber oft im Weg steht, musste Elke Gloor am Beispiel ihrer Mutter erfahren. Zusammen mit dem auf Medizinrecht spezialisierten Anwalt Wolfgang Putz nahm sie den verzweifelten Kampf um die Durchsetzung des mütterlichen Wunsches, würdig sterben zu dürfen, auf. Ihr gemeinsames Engagement mündete in einem für die Bundesrepublik bisher beispiellosen Strafverfahren.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Charlotte Frank ist entsetzt über die Zustände des Sterbens in Deutschland. Das Buch liest sie als doppeltes Plädoyer für eine Ars morendi, ein sanftes Sterbenlassen. Aus juristischer Perspektive, anschaulich vermittelt durch den Sterberechtsanwalt Wolfgang Putz, sowie aus der sehr menschlichen Sicht einer Betroffenen, der Tochter der langjährigen Koma-Patientin Erika Küllmer. Beide Sichtweisen zusammen in einem Buch machen für Frank Sinn, da sie sich gut ergänzen und die Kämpfe und Fragen der Sterbehilfe aufnehmen. Das Resultat findet Frank mal bedrückend und traurig, mal spannend wie ein Krimi. Eine Suche nicht nach dem Schuldigen, sondern nach der Unschuld des Sterbens.
© Perlentaucher Medien GmbH
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